Früher Vormittag in Zederhaus. Ein Einheimischer holt sich dieser Tage noch schnell seinen bestellten Allerheiligenstriezel in der Bäckerei Löcker ab. Eine Dame zieht es unweit des leer stehenden adeo Alpin Hotel in den Nahversorger. Touristen? Fehlanzeige.
Dieses Bild dürfte sich in der Lungauer Gemeinde heuer nicht nur in der Zwischensaison zeigen. Auch vier Monate, nachdem Ex-Skistar Rainer Schönfelder und sein Partner das Hotel für „preiswerten Sporturlaub auf Dreisternniveau“ in die Insolvenz (Passiva: 4,5 Millionen Euro) schickten, öffnet das 120-Betten-Haus weiterhin nicht.
Noch 2019 sorgte das Hotel für rund 28.000 der 40.000 Nächtigungen im Ort. „Das Insolvenzverfahren wird sich über den Winter ziehen. Die Corona-Zeit kommt uns nicht ungelegen, die Verluste für die Betriebe sind geringer“, so Ortschef Thomas Kößler (ÖVP), der auf einen neuen Betreiber hofft. Die Gemeinde ließ die Projektbetreiber im Baurecht auf ihren 9000 Quadratmeter bauen – und schoß 300.000 Euro zu, um den Saal im 2016 eröffneten Haus nutzen zu dürfen. „Wir haben uns die Nutzung im Insolvenzfall gesichert“, so Kößler. Wie berichtet, schickte die „You will like it Gruppe“ im Juni das Hotel in die Pleite trotz 75 Prozent Auslastung. Der Preisdruck und die Baukosten seien zu hoch gewesen.
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