Illegales Glücksspiel

EA droht Millionenstrafe wegen Lootboxen in „FIFA“

Digital
02.11.2020 14:59

Sind sogenannte Lootboxen in Videospielen Glücksspiel oder nicht? Ja, meint die niederländische Glücksspielbehörde Kansspelautoriteit (Ksa) und reichte daher im vergangenen Jahr Klage gegen den Spielepublisher EA ein. Ein Gericht in Den Haag teilte nun diese Auffassung und wies damit den Einspruch des Herstellers ab. EA hat nun drei Wochen Zeit, die Lootboxen in seiner Fußballsimulation „FIFA 21“ zu deaktivieren. Andernfalls könnte es für das Unternehmen teuer werden.

Im Mittelpunkt des Streits zwischen der Ksa und EA stehen die sogenannten Packs im „Ultimate Team“-Modus von „FIFA 21“. Sie können mit echtem Geld gekauft werden, um neue virtuelle Spieler für die eigene Mannschaft freizuschalten. Gamer haben allerdings keinen Einfluss darauf, welchen Spieler sie erhalten. Das, und der Umstand, dass die erworbenen Spieler noch dazu für eine In-Game-Währung weiterverkauft werden können, genügte der Ksa, um das Fußball-Game als illegales Online-Glücksspiel einzustufen und im vergangenen Jahr eine Strafe von 250.000 Euro pro Woche, bis zu einem Höchstbetrag von fünf Millionen Euro, gegen EA zu verhängen.

Der Publisher reichte daraufhin Beschwerde ein - blitzte damit aber nun vor einem Gericht in Den Haag ab. Die Ksa sei „zu Recht zu dem Schluss gelangt, dass die Definition von Glücksspielen im Sinne des Wett- und Glücksspielgesetzes erfüllt wurde“, urteilten die Richter und setzten EA laut einem Bericht von heise.de ein Ultimatum. Der Spielehersteller hat nun drei Wochen Zeit, die Lootboxen aus dem Spiel zu entfernen. Andernfalls sei die Ksa berechtigt, mit der Durchsetzung ihrer Strafe fortzufahren, sprich: EA zur Kasse zu bitten.

Der Spielehersteller zeigte sich angesichts des Urteils „enttäuscht“ und kündigte an, in Berufung gehen zu wollen. „Wir glauben nicht, dass die eigenen Produkte und Dienstleistungen in irgendeiner Weise gegen die Glücksspielgesetze verstoßen“, so das Unternehmen in einer Stellungnahme. „Wir legen Berufung gegen diese Entscheidung ein und versuchen, eine Situation zu vermeiden, die die Fähigkeit niederländischer Spieler beeinträchtigt, ‘FIFA Ultimate Team‘ vollständig zu spielen.“

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