Die Westbahn hat 50 Mitarbeiter gekündigt. Verhandlungen über einen Sozialplan hat das Unternehmen abgebrochen. Die Gewerkschaft vida fordert deshalb, dass das mehrheitlich private Bahnunternehmen keine weiteren Staatshilfen mehr bekommt.
Die Westbahn habe „trotz Inanspruchnahme von Kurzarbeit und weiterer großzügiger Staatshilfen wie Notvergabe und Senkung des Infrastrukturbenützungsentgelts (IBE) für Bahnen“ die Gespräche über einen Sozialplan abgebrochen, schreibt Günter Blumthaler, Vorsitzender des Fachbereichs Eisenbahn in der Gewerkschaft vida, in einer Aussendung.
Vor allem Frauen von Kündigungen betroffen
Betroffen von den Kündigungen seien vor allem Frauen, die als Zug-Stewardessen über die Arbeitskräfteüberlassungsfirma Westeam an die Westbahn überlassen sind. Über diese Konstruktion spare sich die Westbahn aufgrund von kürzeren Kündigungsfristen noch zusätzliches Geld. Blumthaler fordert die Westbahn auf, das neue Kurzarbeit-Modell (Phase 3) zu nutzen, um Kündigungen zu vermeiden.
Betriebsrat: Mit Sozialplan hätte es 100 Kündigungen gegeben
Der Betriebsrat der Westbahn verweist hingegen darauf, dass 100 Mitarbeiter den Job verloren hätten, wenn das Unternehmen einen Sozialplan beschlossen hätte. Zur Sicherung der restlichen Jobs seien weitere Hilfen nötig. „Die Welt ist nicht nur schwarz oder weiß. Wir mussten daher schweren Herzens akzeptieren, dass ein Sozialplan nur auf Kosten weiterer Kündigungen möglich gewesen“, schreibt Robert Reschreiter, Vorsitzender des Westbahn-Betriebsrats, in einer Stellungnahme.
„Falsche Perspektive“
„Dass die vida nun aber fordert, dass wir als Unternehmen keine weiteren Unterstützungen bekommen sollten, ist die falsche Perspektive. Schließlich muss es uns ein gemeinsames Anliegen sein, die verbleibenden Arbeitsplätze im Unternehmen für die Zukunft zu sichern.“ Die Westbahn hatte Ende September angekündigt, dass 100 Mitarbeiter, ein Drittel der Belegschaft, gehen müssen, wenn das Verkehrsministerium keine weitere Hilfe leiste.
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