Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) hat am Montagabend einen „augenscheinlichen Terroranschlag“ in Wien bestätigt. Laut dem Minister war die Gefahr auch kurz vor Mitternacht noch nicht gebannt, der Einsatz noch im Laufen. „Bleiben Sie zu Hause!“, appellierte Nehammer an die Bürger. Harald Sörös, Sprecher des Innenministeriums, bestätigte, dass ein Passant bei den Angriffen mehrerer Täter ums Leben kam. Ein Verdächtiger sei von der Polizei erschossen worden.
„Wir gehen von mehreren Tätern aus, es gibt mehrere Verletzte, wahrscheinlich auch Tote“, so der Innenminister im ORF. „Die Täter haben Langwaffen verwendet.“ Noch könne er nicht sagen, um wie viele schwer bewaffnete Täter es sich handelt, der Angriff sei noch im Laufen, ebenso wie der Großeinsatz der Polizei samt den Spezialeinheiten Cobra und WEGA. Ein Täter mit Sturmgewehr sei von der Exekutive ausgeschaltet werden, schilderte Nehammer in einem zweiten Gespräch im Rahmen einer „ZiB“-Sondersendung.
Nehammer appellierte an die Bevölkerung, zu Hause zu bleiben: „Mein Appell an die Bevölkerung ist: Die, die zu Hause sind, sollen zu Hause bleiben. Die, die in einem Lokal sind, sollen dort bleiben, wer in einem Gastgarten ist, soll das Innere des Lokals aufsuchen.“ Die Innenstadt sei jedenfalls zu meiden, ebenso öffentliche Plätze außerhalb. Es gebe keine regionale Eingrenzung der Gefahr, so der Minister, der sechs Tatorte in der Bundeshauptstadt bestätigte.
Sechs Tatorte ausgehend vom ersten Angriffsort
Die Wiener Polizei hatte zuvor auf Twitter geschrieben, dass es „bislang sechs Tatorte“ ausgehend vom ersten Angriffsort in der Seitenstettengasse in der Innenstadt gab, wo es gegen 20 Uhr zu den ersten Schüssen gekommen war. Einer der Täter wurde demnach von der Polizei erschossen.
Kurz: „Widerwärtiger Terroranschlag“
Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) verurteilte die schrecklichen Vorkommnisse am Montagabend in der Innenstadt als „widerwärtigen Terroranschlag“. „Unsere Polizei wird entschlossen gegen die Täter dieses widerwärtigen Terroranschlags vorgehen. Ich bin froh, dass unsere Polizisten bereits einen Täter ausschalten konnten. Wir werden uns durch Terrorismus niemals einschüchtern lassen und diese Angriffe mit allen Mitteln entschieden bekämpfen“, so Kurz in einer Stellungnahme sowie mehreren Postings auf Twitter.
Passant erschossen, sieben Schwerverletzte in Spitälern
Die Berufsrettung sprach von mehreren Toten und Verletzten. Nach Angaben des Wiener Gesundheitsverbundes wurden sieben Schwerverletzte nach den Attacken in Kliniken aufgenommen. Insgesamt wurden 15 Verletzte in Spitäler eingeliefert, wie es am späten Abend von Sprecher Christoph Mierau hieß.
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