Auch Biden kondolierte

Macron an Österreicher: „Wir teilen den Schock“

Ausland
03.11.2020 04:24

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat nach dem Terrorangriff in Wien, der auf sechs Tatorte verteilt stattfand, geschrieben, dass die Franzosen „den Schock und die Trauer der Österreicher“ teilen würden. Neben zahlreichen anderen Spitzenpolitikern weltweit hat in der Nacht auf Dienstag auch US-Präsidentschaftskandidat Joe Biden seiner Erschütterung Ausdruck verliehen. Laut der Wiener Berufsrettung wurden mehrere Menschen in der Wiener Innenstadt getötet, sieben Schwerverletzte in Kliniken eingeliefert.

Frankreich, das erst kürzlich durch die Enthauptung des Lehrers Samuel Paty und weitere Attacken, unter anderem in Nizza, erschüttert wurde, wisse um den Schmerz, den solche Angriffe verursachen, so Macron. „Wir Franzosen teilen den Schock und die Trauer von den Österreichern nach dem Angriff in Wien. Nach Frankreich ist es ein befreundetes Land, das angegriffen wird“, twitterte er auf Deutsch.

„Dies ist unser Europa“, schrieb Macron weiter. „Unsere Feinde müssen wissen, mit wem sie es zu tun haben. Wir werden nicht nachgeben.“

In Frankreich war Mitte Oktober ein Lehrer von einem 18-Jährigen getötet worden, weil er im Unterricht zum Thema Meinungsfreiheit Karikaturen des Propheten Mohammed gezeigt hatte. Seine Leiche war enthauptet aufgefunden worden. Die Tat hatte in Frankreich riesiges Entsetzen ausgelöst. Keine zwei Wochen später starben bei einer Messerattacke in einer Kirche in Nizza drei Menschen, auch hier geht die Staatsanwaltschaft von einem islamistischen Anschlag aus.

EU-Spitzenpolitiker „schockiert und traurig“
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen zeigte sich „schockiert und traurig“. „Meine Gedanken sind bei den Familien der Opfer und der österreichischen Bevölkerung“, schrieb sie auf Twitter. „Europa steht in voller Solidarität an Österreichs Seite. Wir sind stärker als Hass und Terror.“

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (Bild: Associated Press)
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen

Weitere EU-Spitzenpolitiker sprachen ebenfalls von einem „schrecklichen Anschlag“. Europa stehe an der Seite Österreichs, erklärte EU-Ratspräsident Charles Michel. Ähnlich äußerten sich EU-Parlamentspräsident David Sassoli und der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell. Sassoli kommentierte: „Mit Trauer und Entsetzen verfolgen wir die Nachrichten von einem erneuten Anschlag in Europa.“ Borrell sprach von einem „feigen Akt von Gewalt und Hass“.

Boris Johnson: „Stehen vereint gegen den Terror“
Auch der britische Premierminister Boris Johnson zeigte sich „zutiefst schockiert“ über den Terrorakt. „Die Gedanken Großbritanniens sind bei den Menschen in Österreich - wir stehen vereint gegen den Terror“, twitterte er.

Löfven: „Wir müssen uns gemeinsam wehren“
Der schwedische Ministerpräsident Stefan Löfven verurteilte ebenfalls die Tat. „Meine Gedanken sind bei den Opfern und ihren Familien. Wir müssen uns gemeinsam gegen Angriffe auf unsere offene Gesellschaft wehren“, schrieb er auf Twitter.

Schwedens Ministerpräsident Stefan Löfven hat seinen Rücktritt eingereicht. (Bild: AP)
Schwedens Ministerpräsident Stefan Löfven hat seinen Rücktritt eingereicht.

Sanchez: Europa wird Terrorismus standhalten
Auch der spanische Ministerpräsident Pedro Sanchez meldete sich zu Wort. „Hass wird unsere Gesellschaft nicht verbiegen. Europa wird dem Terrorismus standhalten“, schrieb Sanchez auf Twitter. Er sprach von einem „sinnlosen Anschlag“ und versicherte „Solidarität mit dem österreichischen Volk“.

(Bild: APA/GEORG HOCHMUTH)
Mitglieder der WEGA (Bild: APA/Roland Schlager)
Mitglieder der WEGA

Conte: „Kein Platz für Hass in Europa“
Der italienische Regierungschef Giuseppe Conte richtete an die Adresse von Terroristen aus: „Es gibt keinen Platz für Hass und Gewalt in unserem gemeinsamen europäischen Haus.“ Er drückte dem österreichischen Volk, den Familienangehörigen der Toten und den Verletzten seine Nähe aus.

Italiens Premierminister Giuseppe Conte (Bild: AP/Mauro Scrobogna/LaPresse)
Italiens Premierminister Giuseppe Conte

Slowenien und Kroatien bekunden Solidarität
„Volle Solidarität“ versprachen auch die Regierungschefs von Slowenien und Kroatien, Janez Jansa und Andrej Plenkovic. „Nach Frankreich, Österreich. Wer ist der Nächste? Niemand ist immun auf Terrorgefahr in Europa. Null Toleranz gegenüber dem radikalen Islam“, twitterte Jansa am Montagabend. Plenkovic twitterte auf Deutsch: „Wir verurteilen den fürchterlichen Terror-Anschlag in Wien und übermitteln unser Beileid den Familien der Opfer sowie unsere Solidarität mit dem gesamten Volk Österreichs. Kroatien ist in diesen schweren Stunden mit Euch.“

Kroatiens Premierminister Andrej Plenkovic (Bild: AFP/Damir SENCAR)
Kroatiens Premierminister Andrej Plenkovic
Janez Jansa (Bild: AFP)
Janez Jansa

Luxemburgs Premier: „Wir werden Hass nie gewinnen lassen“
Der luxemburgische Premier Xavier Bettel sieht in dem Angriff einen „abscheulichen Anschlag auf unsere Freiheit, unsere Werte und unsere Lebensweise“. Man sei „in Gedanken heute Abend mit unseren Freunden aus Österreich und den Bürgern von Wien“, teilte er auf Twitter mit. „Wir werden Hass nie gewinnen lassen“, betonte Bettel.

Luxemburgs Premier Xavier Bettel (Bild: AP)
Luxemburgs Premier Xavier Bettel

Guterres in „äußerster Sorge“
UNO-Generalsekretär Antonio Guterres verurteilte den Terrorangriff in der Wiener Innenstadt ebenfalls scharf. Er verfolge die Situation mit „äußerster Sorge“. Die Vereinten Nationen stünden an der Seite des österreichischen Volkes und seiner Regierung.

(Bild: AP)

Biden: „Vereint dem Hass und der Gewalt trotzen“
In der Nacht schickte auch der demokratische US-Präsidentschaftskandidat Joe Biden eine Botschaft an die Österreicher: „Nach der entsetzlichen Terrorattacke heute Nacht in Wien, Österreich, beziehen Jill (seine Ehefrau, Anm.) und ich die Opfer und ihre Familien in unsere Gebete ein“, twitterte er. „Wir müssen alle vereint dem Hass und der Gewalt trotzen.“

Wenig später reagierte auch die US-Regierung auf den Terroranschlag. Der Nationale Sicherheitsberater Robert O‘Brien erklärte: „Es gibt keine Rechtfertigung für derartigen Hass und Gewalt.“

Kurz dankt internationaler Gemeinschaft für Anteilnahme
Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) dankte am Montagabend in einem kurzen TV-Statement den Einsatzkräften und versicherte den Angehörigen der Opfer, dass man in Gedanken bei ihnen sei. Bei internationalen Partnern bedankte sich der Regierungschef für die angebotene Unterstützung.

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