„Widerwärtiger Terror“

Kurz: „Bleiben Sie dort, wo Sie jetzt sicher sind“

Politik
03.11.2020 00:09

Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) hat die schrecklichen Vorkommnisse am Montagabend in der Wiener Innenstadt als „widerwärtigen Terroranschlag“ verurteilt, der „sehr professionell vorbereitet“ worden sei. „Unsere Polizei wird entschlossen gegen die Täter vorgehen. Ich bin froh, dass unsere Polizisten bereits einen Täter ausschalten konnten. Wir werden uns durch Terrorismus niemals einschüchtern lassen und diese Angriffe mit allen Mitteln entschieden bekämpfen“, so Kurz, der die Bevölkerung bat, vorerst zu Hause zu bleiben oder an dem Ort, wo man derzeit in Sicherheit sei.

„Wir erleben gerade schwere Stunden in unserer Republik. Ich möchte allen Einsatzkräften danken, die insbesondere heute für unsere Sicherheit ihr Leben riskieren. Das ganze Land ist in Gedanken bei den Opfern, Verletzten und ihren Angehörigen, denen ich mein tiefes Mitgefühl ausdrücke“, so Kurz. Die Gefahr sei noch nicht vollständig gebannt. Die Bevölkerung bat er, die Nachrichten zu verfolgen, ob man am Dienstag in der Früh die Wohnung gefahrlos verlassen und zur Arbeit fahren könne. Jene, die sich noch nicht daheim befänden, sondern sich etwa in Hotels oder Lokalen verschanzten, bat er durchzuhalten und den Anweisungen der Behörden Folge zu leisten. Die Polizei würde die Innenstadt derzeit sichern. Es hänge aber alles davon ab, ob es gelingt, die Täter zu fassen oder auszuschalten, so der Kanzler.

Damit sich die Polizei ganz auf die Terrorismusbekämpfung konzentrieren kann, habe die Bundesregierung entschieden, dass das Bundesheer den bisher durch die Polizei durchgeführten Objektschutz in Wien ab sofort übernehmen wird, kündigte Kurz auf Twitter an. Der Kanzler bedankte sich auch bei der Spitze der EU und den internationalen Partnern für ihr Mitgefühl und die Bekundungen ihrer Solidarität.

Kogler: Dank an Einsatzkräfte nach „schockierendem Terror“
Vizekanzler und Grünen-Chef Werner Kogler sprach am Abend ebenfalls von „schockierendem Terror“. „Wir alle teilen die Sorge und Trauer um Opfer und Verletzte“, schrieb Kogler auf Twitter. Die Gefahr sei noch nicht gebannt. „Bitte bleiben Sie zu Hause und folgen Sie den Anweisungen der Einsatzkräfte“, so Kogler. Der Vizekanzler dankte allen Einsatzkräften, die ihr Leben zum Schutz aller Menschen einsetzen, die in Wien leben.

Rendi-Wagner, Meinl-Reisinger und Hofer „entsetzt“
SPÖ-Vorsitzende Pamela Rendi-Wagner äußerte sich am Abend „tief erschüttert, fassungslos und entsetzt“. Auf Twitter sprach sie ebenso wie FPÖ-Obmann Norbert Hofer von einem „abscheulichen Terroranschlag“. Sein Mitgefühl gelte „allen Opfern der feigen Terroristen“. Auch NEOS-Chefin Beate Meinl-Reisinger zeigte sich geschockt und schrieb: „Klar ist, dass unsere offene Gesellschaftsordnung stark ist, stark bleiben wird und wehrhaft solchen Angriffen gegenüber steht.“

Nationalrats-Sondersitzung findet nicht statt
SPÖ und FPÖ baten daraufhin, auf die Abhaltung der - von ihnen verlangten - Sondersitzung des Nationalrates am Dienstag, bei der es um die „Hacklerregelung“ gehen sollte, zu verzichten. Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (ÖVP) kam der Bitte nach. Wie man nun weiter vorgeht, soll in einer Sonderpräsidiale am Dienstagvormittag beraten werden. Sobotka zeigte sich in einer Aussendung jedenfalls zutiefst betroffen: „Ein terroristischer Angriff ist ein Anschlag auf unsere Freiheit und ein Anschlag auf unsere Demokratie. Es macht uns zutiefst betroffen. Klar ist aber auch, Terrorismus hat zum Ziel, die Menschen in Furcht und Unruhe zu versetzen und letztlich die Gesellschaft zu spalten.“ Das werde jedoch nicht gelingen, wenn „wir zusammenstehen und der Gewalt nicht weichen“.

Mikl-Leitner: „Gedanken bei Wiener Freunden“
„Unsere Gedanken sind bei unseren Wiener Freunden“, schrieb Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) am späten Montagabend auf Facebook. Sie verwies darauf, dass aus dem Bundesland zehn Rettungswägen und sechs Notärztinnen und Notärzte zur Unterstützung der Wiener Rettung ausgerückt seien. Zudem richtete Mikl-Leitner ihren Dank an die Einsatzkräfte.

Figl: „Verurteile Anschläge auf das Heftigste“
Der Bezirksvorsteher der Inneren Stadt, Markus Figl, betonte in einer Aussendung, er „verurteile die Anschläge rund um die Synagoge in der Seitenstettengasse und den anderen Orten in der Inneren Stadt auf das Heftigste“. Sein Mitgefühl gelte den Angehörigen der Opfer und den Verwundeten. „Den Einsatzkräften, die Außergewöhnliches leisten, spreche ich meinen ausdrücklichen Dank für ihren Einsatz in dieser herausfordernden Situation aus“, so Figl abschließend.

Auch unsere deutschen Nachbarn zeigten sich ebenso wie Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und weiterer europäische Politiker schockiert von den Angriffen in Wien.

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