„Schwerster Tag“

Nach Terror: Dienstag keine Schulpflicht in Wien

Politik
03.11.2020 01:44

„Das ist der schwerste Tag für Österreich seit vielen Jahren“ - das hat Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) in einer Pressekonferenz anlässlich des Terroranschlags in Wien gesagt. „Wir haben mehrere Verletzte, mehrere Tote, und den Spezialeinheiten ist es gelungen, einen schwer bewaffneten Terroristen auszuschalten“, schilderte der Minister. Nach derzeitigem Stand befinde sich „mindestens ein Täter noch auf der Flucht“. Nehammer appellierte ein weiteres Mal an vor allem die Wiener, zu Hause zu bleiben. Mit Bürgermeister Michael Ludwig sei angesichts der Lage vereinbart worden, die Schulpflicht am Dienstag auszusetzen. 

Nehammer tat im Rahmen einer Pressekonferenz in der Nacht auf Dienstag kund, dass zumindest ein Täter des Anschlags in der Wiener Innenstadt noch auf der Flucht ist. An die Wiener appellierte er, zu Hause zu bleiben und die Innenstadt zu meiden, die zur roten Zone erklärt wurde und gemieden werden soll. „Bleiben Sie wenn möglich zu Hause“, so Nehammer, der sich bei allen im Einsatz bedankte und betonte: „Wer einen von uns angreift, greift uns alle an.“

Innenminister Karl Nehammer (Bild: APA/Roland Schlager)
Innenminister Karl Nehammer

Das gilt auch für Wiens Schüler. Kinder sind am Dienstag für die Schule entschuldigt. Wenn Eltern die Kinder nicht betreuen können, können sie sie in die Bildungseinrichtung bringen, so der Minister, der um sechs Uhr früh über die weiteren Entwicklungen in der Nacht informieren will.

Verstärkt Kontrollen an den österreichischen Grenzen
Zu den Hintergründen der Täter konnte die Polizei zunächst keine Angaben machen. Der Großeinsatz der Exekutive läuft auch in den Nachtstunden weiter. So sind 150 Cobra- sowie 100 WEGA-Beamte im Einsatz, dazu kommen mehrere Hundert Streifenpolizisten sowie Kräfte in Zivil. Die Gefahrenabwehr werde mit aller Kraft sichergestellt, sagte der Generaldirektor für die öffentliche Sicherheit, Franz Ruf. Auch werden in Absprache mit den Partnerländern verstärkt Kontrollen an den österreichischen Grenzen vorgenommen.

Der Generaldirektor für die öffentliche Sicherheit, Franz Ruf, und Innenminister Karl Nehammer (Bild: APA/Roland Schlager)
Der Generaldirektor für die öffentliche Sicherheit, Franz Ruf, und Innenminister Karl Nehammer

Nachtbusse meiden die Innergürtel-Bezirke
Die Nachtbusse der Wiener Linien fahren in der Nacht „aus Sicherheitsgründen“ die innerstädtischen Bezirke nicht an. Busse aus dem Westen und Süden fahren nur bis zum Gürtel, die Linien aus Donaustadt und Floridsdorf kommend nur bis zum Praterstern, gaben die Wiener Linien in der Nacht auf Dienstag bekannt.

Kurz: „Bleiben Sie dort, wo Sie jetzt sicher sind“
Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) verurteilte die schrecklichen Vorkommnisse am Montagabend in der Wiener Innenstadt als „widerwärtigen Terroranschlag“, der „sehr professionell vorbereitet“ worden sei. „Unsere Polizei wird entschlossen gegen die Täter vorgehen. Ich bin froh, dass unsere Polizisten bereits einen Täter ausschalten konnten. Wir werden uns durch Terrorismus niemals einschüchtern lassen und diese Angriffe mit allen Mitteln entschieden bekämpfen“, so Kurz, der die Bevölkerung bat, vorerst zu Hause zu bleiben oder an dem Ort, wo man derzeit in Sicherheit sei.

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