Nach der entsetzlichen Terrortat in der Bundeshauptstadt geht vielerorts im Land die Angst um, Österreich und die Welt trauern. In der Wiener Innenstadt prägen Polizeipatrouillen, Blaulicht und fassungslos-traurige Gesichter das Bild. Viele Menschen aber sind nicht unterwegs. Die City ist fast leer, viele Geschäfte halten geschlossen. Der Schock sitzt tief, auch nach mehreren Festnahmen. In einigen Landeshauptstädten wurden verstärkte Sicherheitsmaßnahmen eingeleitet.
Nach dem Terroranschlag in Wien wurde etwa in Salzburg im „öffentlichen Raum“ die Polizeipräsenz verstärkt, überall dort also, „wo sich viele Menschen aufhalten“, sagte der Sprecher der Landespolizeidirektion Salzburg, Hans Wolfgruber. Dies betrifft somit vor allem öffentliche Plätze, Verkehrsknotenpunkte wie Bahnhöfe, die Altstadt sowie öffentliche und religiöse Einrichtungen wie die Synagoge in der Innenstadt.
Beamten sind in Salzburg teils in Zivil und teils in Uniform unterwegs. Konkrete Hinweise auf eine Gefährdung gebe es nicht, doch lässt man Vorsicht walten: „Das nehmen wir sehr ernst. Wir sind bestmöglich vorbereitet. Unter geringsten möglichen Beeinträchtigungen des öffentlichen Lebens wollen wir eine maximale Sicherheit der Bevölkerung gewährleisten.“
Burgenland: Verstärkte Grenzkontrollen
Im Burgenland hat die Polizei auf den Terroranschlag in Wien in mehrfacher Hinsicht reagiert: „Als die Terrorlage sich entwickelt hat, haben wir die Grenzkontrollen verstärkt und haben die Streifenpräsenz im Burgenland erhöht, um Präsenz zu zeigen und Sicherheitsgefühl zu vermitteln“, so Polizeisprecher Helmut Marban. Außerdem wurden gleichzeitig 45 Spezialkräfte der Einsatzeinheit Burgenland zur Unterstützung nach Wien entsandt. Die Sicherheitslage werde laufend evaluiert.
Kärnten: Polizeihubschrauber nach Wien geschickt
Wegen der „abstrakten Gefahr“ sei auch in Kärnten der Einsatzstab hochgefahren worden, belebte Orte wie Bahnhöfe werden verstärkt überwacht, bestimmte Bereiche vermehrt kontrolliert. Polizeisprecher Rainer Dionisio machte aber klar, dass derzeit „keine konkrete Spur oder Gefährdung“ im Bundesland bekannt sei. „Wir haben unsere Präsenz im öffentlichen Raum stark erhöht, es muss sich aber niemand unsicher fühlen, wenn er mehr Polizei sieht.“
Dies betreffe vor allem belebte Orte wie eben Bahnhöfe. „Wir versuchen, unser gesamtes Personal für die Maßnahmen einzusetzen, nicht nur wegen der Anschlagssituation, auch wegen Covid.“ Konkrete Einsätze im Zusammenhang mit dem Terrorangriff in Wien - etwa Hausdurchsuchungen oder Festnahmen - gab es in Kärnten keine.
Tirol: Keine akute Gefährdung
In Tirol wurden die Überwachungsmaßnahmen im Bereich kritischer Infrastrukturen verstärkt. Einsatzkräfte seien „unmittelbar nach den ersten Schüssen sensibilisiert“ worden. „Einerseits in Hinblick auf Eigensicherung und Ausrüstung, aber auch in Hinblick auf den Schutz des öffentlichen Raumes“, so Tirols Landespolizeichef Edelbert Kohler. Die Exekutive sehe für Tirol derzeit allerdings keine akute Gefährdung und auch keinerlei Anlass, sich Sorgen zu machen.
Niederösterreich: Beamte nach Wien entsandt
In Niederösterreich wurde zur Überwachung der kritischen Infrastruktur in Niederösterreich die Polizeipräsenz verstärkt. Auch wurden am Montagabend Einsatzkräfte in die Bundeshauptstadt entsandt. „Diese Unterstützung wird noch einige Zeit andauern, solange es notwendig ist“, so Landespolizeidirektor Franz Popp. Auch das Rote Kreuz Niederösterreich sei mit fünf Notarzteinheiten und zehn Rettungswägen in Wien im Einsatz gestanden.
Graz: Beobachtung sensibler Orte
Auch in Graz wurden öffentliche Plätze und Lokale im städtischen Bereich verstärkt überwacht. In der steirischen Landeshauptstadt bestehe derzeit keine konkrete Gefahr. Trotzdem habe man die Beobachtung sensibler Orte und Objekte hochgefahren. Bei der Grazer Synagoge war in der Früh ein Doppelposten aufgezogen, die Polizisten trugen Kevlarhelme, Splitterschutzwesten und Sturmgewehre. Weiters wurden Kriminalbeamte zur Verstärkung nach Wien geschickt.
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