Tief betroffen hat sich Bundeskanzler Sebastian Kurz über den Terroranschlag in Wien gezeigt. Für ihn sei es eine „dunkle Stunde für die Republik“. Klar sei aber auch, dass man sich von Terroristen nicht einschüchtern lassen werde. Daher wurde bereits der nationale Sicherheitsrat einberufen, um mit allen relevanten Stellen die nächsten Schritte zu besprechen. „Wir werden Täter, Hintermänner und deren Gleichgesinnte ausforschen, jagen und ihrer gerechten Strafe zuführen“, bekräftigte der Kanzler in einer Rede an die Nation am Dienstagvormittag.
Nach den Worten des Kanzlers werde man den Kampf gegen den Extremismus und Terrorismus gemeinsam mit den internationalen Partnern führen. „Geeint durch Rechtsstaatlichkeit, unsere liberale Demokratie und unsere Grundwerte stehen wir Seite an Seite, um den Frieden in Österreich, in Europa und in der ganzen Welt zu verteidigen“, sagte Kurz.
Bundesheer übernahm Objektschutz in Wien
Der Kanzler habe Innenminister Karl Nehammer gebeten, mit allen verfügbaren Kräften an der Aufklärung dieses Anschlags zu arbeiten. So habe das Bundesheer den Objektivschutz in Wien mittlerweile vollständig übernommen, damit die Polizei alle Kräfte für die Ermittlungsarbeit bündeln könne.
Der Anschlag war nach Worten von Kurz eindeutig islamistisch motiviert. „Es war ein Anschlag aus Hass, aus Hass auf unsere Grundwerte, aus Hass auf unser Lebensmodell, aus Hass auf unsere Demokratie“, sagte Kurz.
„Unsere Grundwerte gemeinsam verteidigen“
Vier Menschen seien kaltblütig von dem Attentäter getötet worden - „ein älterer Herr, eine ältere Dame, ein junger Passant und eine Kellnerin wurden plötzlich und unerwartet aus dem Leben gerissen“, so Kurz. Ein Polizist, der sich dem Täter in den Weg gestellt habe, sei angeschossen und verwundet worden, sagte Kurz. 14 weitere Menschen seien schwer verletzt worden. Einige von ihnen kämpften noch um ihr Leben. Man werde die Opfer niemals vergessen und gemeinsam „unsere Grundwerte verteidigen“, so Kurz.
„Werden Hass keinen Raum geben“
„Unser Feind, der islamistische Extremismus, der sich gegen alle unsere Werte und gegen unsere Verfassung richtet, möchte nicht nur Tod und Leid verursachen - er möchte auch unsere Gesellschaft spalten. Und das werden wir nicht zulassen. Wir werden ihrem Hass keinen Raum geben“, sagte Kurz.
„Kampf zwischen Zivilisation und Barbarei“
Kurz warnte zudem vor einer Spaltung der Gesellschaft. Es gehe nicht um eine Auseinandersetzung zwischen Christen und Muslimen oder zwischen Österreichern und Migranten. Es gehe um einen Kampf zwischen Zivilisation und Barbarei. „Und diesen Kampf werden wir mit aller Entschiedenheit führen.“ Laut Kurz werde man alle, „die etwas mit dieser Schandtat zu tun haben“, verfolgen.
„Auch wenn wir das Glück haben, in einem grundsätzlich sicheren Land zu leben, leben wir leider nicht in einer sicheren Welt“, meinte der Bundeskanzler. Für 12 Uhr kündigte er eine landesweite Gedenkminute für die Opfer des Anschlages an.
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