Biden dominiert

In Washington erhielt Trump nur 6% der Stimmen

Ausland
04.11.2020 19:55

Das hätten sich viele wohl anders vorgestellt: Im von Demokraten dominierten Washington sehnte man den Tag der Abrechnung herbei. Am 3. November 2020 sollte der ungeliebte Präsident endlich verjagt werden - doch davon sind die Trump-Hasser derzeit aber noch entfernt. Aus den USA berichtet „Krone“-Redakteur Oliver Papacek.

An sich halten sich die Hauptstädter ja an die gängigen Corona-Regeln. Abstand halten, Maske tragen. Doch am Wahlabend rotteten sie sich zusammen. Hunderte pilgerten an die so genannte Black Live Matter Plaza - dem Zentrum der Proteste nach dem Tod des Afro-Amerikaners George Floyd. Sie waren gekommen, um den tiefen Fall des Donald Trump lautstark zu bejubeln. An der Wahlurne hatten sie ihre Schuldigkeit getan. Trump wurde laut aktuellen Zahlen mit nicht einmal sechs Prozent der Stimmen nach Strich und Faden abgewatscht. Washington ist aber nicht die Vereinigten Staaten.

Dass sich von Beginn an ein Kopf-an-Kopf-Rennen abzeichnete, blieb auch den Menschen auf den Straßen nicht verborgen. Aufbruchsstimmung sieht jedenfalls anders aus. Die rund 200 geladenen Gäste zur Wahlparty im Weißen Haus waren zu diesem Zeitpunkt mit Sicherheit besser gelaunt. Und als der Präsident zu späterer Stunde seinen - freilich noch ungewissen - Sieg verkündete, zerbröselte der Anti-Trump-Event endgültig.

„Krone“-Redakteur Oliver Papacek im Gespräch mit Botschafter Martin Weiss. (Bild: zVg)
„Krone“-Redakteur Oliver Papacek im Gespräch mit Botschafter Martin Weiss.

Am Rande der Demonstration kam es zu Auseinandersetzungen mit der Polizei, die Rede war zunächst von mindestens drei Festnahmen. Schon im Vorfeld ging in den Blocks rund um den Amtssitz des vermeintlich mächtigsten Mannes der Welt die Sorge vor Tumulten und Plünderungen um. Banken, Hotels und Geschäfte verbarrikadierten ihre Schaufenster, das Gebiet wurde mit Einsatzfahrzeugen abgeschirmt. Weder Autos noch Taxis durften sich dem Ort des Geschehens nähern. Gewaltsame Proteste, wie sie Washington in jüngerer Vergangenheit öfter erlebt hat, blieben in jener Nacht aus. Das bedeutet aber nichts.

Oliver Papacek, Kronen Zeitung

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

Kostenlose Spiele
Vorteilswelt