Wiens Polizeipräsident Gerhard Pürstl war in der Terrornacht im Einsatzstab. Im Interview mit der „Krone“ spricht er über seine Beamten und den Ermittlungsstand.
„Krone“: Herr Polizeipräsident, wie erfuhren Sie vom Anschlag?
Gerhard Pürstl: Ich war auf dem Heimweg, als der Anruf kam. Ich bin dann die ganze Nacht im Kommando gewesen.
Wie lief der Einsatz ab?
Neun Minuten bis zum „Neutralisieren“ - schneller kann es nicht gehen! Weil wir in Wien seit Jahren auf diesem Gebiet üben und ein gut abgestimmtes System mit Sektorstreifen der WEGA haben. Nach einer gewissen Chaos-Phase hernach, wie schon bei ähnlichen Anschlägen in Berlin oder Paris, hatten wir schon nach eineinhalb Stunden wieder Strukturen.
Wie viele Polizisten haben Sie zur Verfügung, und wollen Sie mehr?
Wir haben bis zu 6500 Exekutivkollegen in der Stadt. Auch bei der Ausrüstung mit ballistischen Helmen, Schutzwesten und Sturmgewehren hat sich schon viel getan. Ich wäre aber ein schlechter Polizeipräsident, der sich über mehr Personal nicht freuen würde. Ich möchte den Kollegen auf diesem Weg meinen allergrößten Dank ausrichten. In dieser Nacht haben sich viele, die freihatten, freiwillig für den Dienst gemeldet. Auch die bewährte Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Wien, um so schnelle Hausdurchsuchungen zu ermöglichen, möchte ich hervorheben.
Handelte der Attentäter alleine, oder steht eine Terrorzelle dahinter?
Nach unserem bisherigen Kenntnisstand verdichten sich die Hinweise, dass es sich um den Anschlag eines Einzeltäters handelt. Die 14 Festgenommenen sind aber alle Sympathisanten des Islamischen Staates.
Interview: Christoph Budin, Kronen Zeitung
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