WikiLeaks-Enthüllung
Hunderte Zivilisten im Irak an Checkpoints getötet
Die Folter wurde demnach von "irakischen Polizisten und Soldaten" praktiziert, berichtete Al Jazeera. Die USA hätten die staatlich sanktionierten Folterpraktiken vertuscht. Die US-Armee habe laut den Militärdokumenten die Anweisung erhalten, nicht gegen die Folter einzuschreiten, berichtete Al Jazeera weiter unter Berufung auf Wikileaks.
Wikileaks verfüge über insgesamt 400.000 Dokumente zum Irak-Krieg aus der Zeit vom 1. Jänner 2004 bis zum 31. Dezember 2009. Daraus gehe unter anderem hervor, dass es weitere Fälle gebe, in denen die umstrittene private US-Sicherheitsfirma Blackwater Zivilisten getötet habe. "Es wurde niemals Anklage erhoben", erklärte Al Jazeera. Der englische Kanal des katarischen Fernsehsenders kündigte an, eine Serie von Sendungen mit den "aufsehenerregenden neuen Informationen über die Operationen der US-Truppen während des Irak-Kriegs" auszustrahlen.
Hillary Clinton: "Enthüllungen gefährden Leben"
US-Außenministerin Hillary Clinton kritisierte WikiLeaks für die Enthüllungen scharf. Sie verurteile es "klar und eindeutig", wenn geheime Unterlagen zugänglich gemacht würden, sagte Clinton am Freitag. Dadurch gerieten Leben in Gefahr. Überdies werde die nationale Sicherheit der USA "und derer, die mit uns zusammenarbeiten", Risiken ausgesetzt.
Nach Pentagon-Angaben haben Experten des Ministeriums jene rund 400.000 Geheimdokumente identifiziert, aus denen nun zitiert wurde. Es handle sich dabei um "nachrichtendienstliches Rohmaterial, das von Militäreinheiten geliefert wurde", sagte ein Pentagon-Sprecher.
Wikileaks hatte bereits im Juli 77.000 geheime US-Dokumente zur Lage in Afghanistan veröffentlicht. Die veröffentlichten Einsatzberichte zeichneten ein düsteres Bild von der Lage in Afghanistan.
WikiLeaks-Website zeitweise nicht erreichbar
Die Enthüllungs-Plattform selbst war am frühen Samstag zeitweise nicht zu erreichen. "Tut uns leid", hieß es auf der Website. Wegen routinemäßiger Wartungsarbeiten sei der Zugang nicht möglich. "Wir werden so schnell wie möglich wieder online sein." In Twitter-Mitteilungen hieß es dazu, die Server seien wohl angesichts des Ansturms einfach überlastet. Man solle es einfach immer wieder versuchen. Mittlerweile ist die Website wieder problemlos erreichbar.
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