Wo soll man anfangen, um den Wechsel des Klagenfurter Stadtrates Christian Scheider und weiterer Blauer zum Team Kärnten zu analysieren? Es könnte ein zweites Duell mit Bürgermeisterin Maria-Luise Mathiaschitz geben. Gegen sie hatte Scheider 2015 verloren.
FPÖ-Spitzenkandidat Wolfgang Germ und Scheider sind herzlich verfeindet. Nach dem Abgang von FP-Urgestein Arno Ruckhofer in St. Kanzian nun das. Ist Landesobmann Gernot Darmann bald ziemlich allein im freiheitlichen Haus?
Team Kärnten-Chef Gerhard Köfer gelang eine spektakuläre Revanche an der FP für deren Abwerbung der damaligen TK-Mandatarin Isabella Theuermann. In der FPÖ könnte ein Comeback von Sandra Wassermann anstehen.
Scheider will wieder Bürgermeister werden
Der Reihe nach: Scheider sagt, er sei von Germ „scheibchenweise demontiert worden“ und wolle mit einer modernen Kraft und einem guten Team wieder Bürgermeister werden. Zum Team gehören auch Ulrike Herzig, Lucia Kernle und Günther Scheider-Schmid. Das Quartett könnte einen Klub gründen.
„Geld gibt‘s keines“
Mathiaschitz stellt aber klar: „Geld gibt’s keines und auch keine Infrastruktur!“ Germ, dessen FP sich auf sieben Mandatare reduziert, droht Scheider eine Retourkutsche an: „Es wird in die Richtung gehen, dass wir ihm den Stadtrat entziehen. Sandra Wassermann oder Iris Pirker-Frühauf könnten folgen. Die Entscheidung fällt Donnerstag.“
Ein politisches Erdeben
Ex-Stadträte verhungern in Klagenfurt nicht, auf Antrag gibt es neun Monate 50 Prozent des Gehalts von etwa 8000 Euro brutto. Gerhard Köfer weiß um seinen Coup. „Das ist ein politisches Erdbeben und zeigt, dass das Team Kärnten eine gute Personaldecke hat. Und eines ist auch klar: Den rechten Rand der FPÖ wollen wir nicht.“
„Es gab schon leichtere Zeiten“
Bleibt FP-Obmann Gernot Darmann, dem es gerade die wichtigste Ortsgruppe zerreißt. „Es gab schon leichtere Zeiten, ich wurde überrascht. Schädigung meiner Obmannschaft ist es aber nicht. Das ist die dritte Wahl Scheiders nach BZÖ und Team HC, wo er auch andocken wollte.“ Der Wechsel sei kein Symptom für den Gesamtzustand der FPÖ, zu der 99,5 Prozent der Mitglieder, Wähler und Funktionäre stehen würden, so Darmann.
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