Zwar ist die Zahl der Corona-Neuinfektionen am Freitag unter jener des Vortages gelegen - 6464 Neuinfizierte wurden, wie berichtet, gemeldet - doch die zuletzt stetig stark steigenden Zahlen fordern bereits ihren Tribut: So kann nur noch in 27 Prozent der Fälle die Infektionsquelle bestimmt werden. Sollte sich in der kommenden Woche nicht die erhoffte Stabilisierung einstellen, droht für die zweite Novemberhälfte im Intensivbereich die Triage, so Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne). Ende nächster Woche wolle man den seit Dienstag gültigen Lockdown hinsichtlich der Infektionszahlen evaluieren - und gegebenenfalls nachschärfen, hieß es.
Es deutete sich zuletzt bereits an, doch nun zeigt es sich deutlich: Die Corona-Krise im Land gerät langsam außer Kontrolle. Zuletzt konnten nur noch bei 27 Prozent der Infektionsfälle die Quelle tatsächlich geklärt werden, wie Daniela Schmid, Sprecherin der Corona-Kommission, bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Gesundheitsminister Anschober am Freitagvormittag sagte. Das heißt: Nur noch bei etwa jedem vierten Infizierten weiß man, wo er sich angesteckt hat. In der Woche davor lag der Wert noch bei 50 Prozent.
Anschober appellierte in diesem Zusammenhang einmal mehr, im Fall einer positiven Testung beim Contact Tracing ehrlich zu sein. So sei es ein zunehmendes Problem, dass immer öfter nicht die „vollständige Wahrheit bei Kontaktpersonen“ gesagt werde. Er gab sich jedoch zuversichtlich, dass man mit den nun gesetzten Maßnahmen - sofern sich die Menschen auch an diese halten - „nächste Woche eine spürbare Stabilisierung“ bemerken könnte. Hinsichtlich der Wirkung des seit Dienstag gültigen Lockdowns könne man aktuell allerdings noch nichts sagen.
Lockdown: Evaluierung am kommenden Freitag
Erst am kommenden Freitag werde man in der Regierung zusammentreten und schauen, ob weitere Schritte nötig sind. Sollte sich allerdings die Lage in einem bestimmten Bereich dramatisch verändern, könnte man auch kurzfristig eingreifen, so Anschober. Vorerst wolle er keine weiteren Corona-Maßnahmen wie Schulschließungen, erklärte der Gesundheitsminister, solange man nicht weiß, wie der Lockdown wirkt.
Schmid betonte indes erneut, dass gemäß den vorliegenden Zahlen Kinder bis 14 keine Infektionstreiber seien. Es gebe zwar auch Schulcluster bei Zehn bis 14-Jährigen, die seien aber von Erwachsenen hineingetragen. Nach wie vor gebe es nicht die Situation einer zunehmenden Übertragungsaktivität innerhalb der Schüler.
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