Über acht Verdächtige, die im Zusammenhang mit den islamistischen Terroranschlägen in Wien festgenommen worden sind, ist U-Haft verhängt worden, wie Gerichtssprecherin Christina Salzborn bekannt gab. Die nun Inhaftierten sind 16 bis 24 Jahre alt und zum Teil einschlägig vorbestraft. Von den insgesamt 16 im Zusammenhang mit dem Terroranschlag in Wien festgenommenen Männern sind sechs wieder enthaftet worden. Zwei weitere sind nach ihren Einvernahmen noch nicht in eine Justizanstalt eingeliefert worden.
Die über die acht Männer verhängte Untersuchungshaft ist bis zum 21. November rechtswirksam. Sie stehen im dringenden Verdacht, durch Unterstützung des Attentäters im Vorfeld des Anschlages einen Beitrag zu den Verbrechen des Mordes, der Beteiligung an einer terroristischen Vereinigung und einer kriminellen Organisation geleistet zu haben. U-Haftgründe sind Fluchtgefahr, Verdunkelungsgefahr und auch Tatbegehungsgefahr. Zwei Ermittlungsstränge führen in andere Länder.
Weitere Polizeiaktion in Deutschland
In der Schweiz wurden - wie berichtet - zwei junge Männer festgenommen. Hausdurchsuchungen gab es auch in mehreren deutschen Städten: Am Freitag wurde bekannt, dass es im Zusammenhang mit dem Anschlag in Wien auch in Bremen zu polizeilichen Durchsuchungen gekommen war. Dabei seien in der Wohnung eines 18-Jährigen Datenträger sichergestellt worden, teilte die Polizei mit.
Der Mann habe in Kontakt gestanden zu den vier jungen Männern aus Osnabrück, Kassel und dem Kreis Pinneberg (Schleswig-Holstein), deren Wohnungen am Freitag ebenfalls durchsucht wurden. Der Mann aus Kassel und einer der Osnabrücker waren nach dpa-Informationen vom 16. bis 20 Juli in Wien. Dort hätten sie sich mehrmals mit dem späteren Attentäter getroffen. Einer der beiden sei sogar bei ihm untergebracht gewesen, hieß es aus Sicherheitskreisen. Außerdem habe es Kontakt über einen Messenger-Dienst gegeben.
Der 18-Jährige aus Bremen habe aber keine direkte Verbindung zu dem Attentäter gehabt. Die Polizei sprach aber von intensiven Kontakten des jungen Mannes in die islamistisch-salafistische Szene.
Schließung von Moscheen angeordnet
Zudem kündigten Kultusministerin Susanne Raab (ÖVP) und der Innenminister am Freitag die Schließung von radikalen Moscheen an. Dies sei nach einem Krisentreffen mit dem Präsidenten der Islamischen Glaubensgemeinschaft, Ümit Vural, angeordnet worden.
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