„Fake News, unehrlich“

Wirre Wahlrede: Vernichtende CNN-Kritik an Trump

Ausland
06.11.2020 14:30

US-Präsident Donald Trump setzt sich mit aller Kraft gegen eine mögliche Wahlniederlage zur Wehr. Dabei scheint ihm jedes Mittel recht, vom Schlachtruf „Stop the Vote“ bis hin zur Aussage, „reichlich Beweise“ für Wahlbetrug zu orten. Und das, obwohl es keine Hinweise auf Unstimmigkeiten gibt. Belege dafür, dass die Demokraten versuchten, die „Wahl zu stehlen“, gebe es schlichtweg nicht, so auch ein CNN-Reporter, der Trumps Rede vom Donnerstagabend sogar als „unehrlichste Ansprache, die er je gehalten hat“, bezeichnete.

Viele Behauptungen Trumps und einiger seiner Unterstützer nach der Präsidentschaftswahl sind Medienberichten zufolge falsch oder zumindest irreführend, Warnhinweise zu Trumps Twitterbeiträgen sind bekanntlich keine Seltenheit.

(Bild: APA/AFP/BRENDAN SMIALOWSKI)

Haltlose Behauptungen
In einer Liste mit Faktenchecks zählt CNN Beispiele haltloser Behauptungen auf: So sei es falsch, dass alle Stimmzettel, die nach dem Wahltag eintreffen, nicht mehr gezählt werden - auch das hatte Trump auf Twitter behauptet. Tatsächlich zählten mehrere Staaten Stimmzettel, die bis zu einem späteren Datum eintreffen, solange sie rechtzeitig abgeschickt wurden. Auch Trumps Sprecherin Kayleigh McEnany behauptete demnach fälschlicherweise im Fernsehsender Fox News, Stimmen würden am Wahltag ausgezählt, denn dafür sei der Wahltag da.

Bild: Einer von Trumps als „irreführend“ gekennzeichneten Tweets

(Bild: Twitter.com/realDonaldTrump)

Der frühere US-Botschafter in Deutschland, Richard Grenell, schrieb auf Twitter: „Demokraten waren immer dagegen, dass man zum Wählen einen Ausweis vorzeigen muss.“ Das liege daran, dass sie „illegale“ Stimmen zählen wollten. Diese Aussagen sind laut CNN irreführend: Es gebe keine Belege für eine derartige Absicht. Vielmehr gebe es verschiedene Wege, wie sich Wähler identifizieren könnten. Viele Demokraten seien tatsächlich gegen striktere Gesetze zur Ausweispflicht, allerdings weil solche Gesetze bestimmte Wählergruppen benachteiligen könnten.

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