Das große Warten
US-Wahl: Wie lange noch ausgezählt wird
Joe Biden zeigt sich bereits siegessicher, aber der demokratische Präsidentschaftsbewerber muss sich noch ein wenig gedulden, denn das Ergebnis der US-Wahl lässt weiterhin auf sich warten. Um in das Weiße Haus einziehen zu können, werden 270 Wahlleute benötigt. Derzeit kommt Biden auf 253, Amtsinhaber Donald Trump auf 213 Wahlleute.
In fünf US-Bundesstaaten wird auch Tage nach der Wahl noch gezählt. Das Wahlrecht ist in den einzelnen Staaten unterschiedlich.
Im Folgenden ein Überblick über die Lage:
Pennsylvania (20 Wahlleute)
Biden führt laut dem Datenanbieter Edison Research in dem Schlüsselstaat nach Auszählung von 96 Prozent der Stimmen mit 28.833 Stimmen Vorsprung. Damit liegt er 0,5 Prozentpunkte vor Trump. Laut Wahlrecht in Pennsylvania wird automatisch neu gezählt, wenn der Abstand bei 0,5 Prozentpunkten oder darunter liegt.
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Georgia (16 Wahlleute)
Biden hat Edison Research zufolge einen Vorsprung von 4395 Stimmen. Ausgezählt sind 99 Prozent. Trump muss sowohl in Pennsylvania als auch in Georgia gewinnen, um die Wahl noch für sich entscheiden zu können. Da der Abstand nur bei einigen Tausend Stimmen liegt, ist Staatssekretär Brad Raffensberger zufolge eine Neuauszählung wahrscheinlich. Dies geht aber erst nach Bestätigung des Wahlergebnisses. Damit wird bis spätestens 20. November gerechnet.
Arizona (11 Wahlleute)
Biden kommt Edison Research zufolge auf 49,6 Prozent und Trump auf 48,7 Prozent - das entspricht einem Vorsprung von 29.861 Stimmen. Ausgezählt sind 97 Prozent der Wahlzettel, es fehlen noch 173.000. Darunter sind mehr als 40.000 provisorische Wahlzettel. Bei ihnen muss zunächst überprüft werden, ob eine Wahlberechtigung vorliegt und die Stimmen zugelassen werden können. Mit einer Auszählung dieser Zettel sei nicht vor Mittwoch zu rechnen, sagte Staatssekretärin Katie Hobbs dem Sender CNN.
Nevada (6 Wahlleute)
Die örtlichen Behörden rechnen damit, dass die Mehrheit der Briefwahlzettel bis Sonntag ausgezählt sein dürfte. Biden führt Edison Research zufolge mit 22.657 Stimmen oder 1,8 Prozentpunkten. Ausgezählt sind etwa 93 Prozent der Stimmen.
North Carolina (15 Wahlleute)
Mit einem endgültigen Ergebnis ist nicht vor nächster Woche zu rechnen. Briefwahlzettel mit einem Poststempel bis zum Wahltag dürfen gezählt werden, sofern sie bis zum 12. November eingehen. Bisher sind 98 Prozent der Stimmen ausgezählt. Hier führt Trump mit 76.515 Stimmen oder 1,6 Prozentpunkten.
Hohe Wahlbeteiligung und Coronavirus
Die Auszählung zieht sich bei der diesjährigen US-Wahl vor allem wegen der hohen Wahlbeteiligung und der Corona-Pandemie hin. Viele Bundesstaaten hatten unter anderem ihre Regeln für die Briefwahl angepasst, um die Wähler nicht einer Infektionsgefahr im Wahlbüro auszusetzen. Millionen Amerikaner machten davon Gebrauch.
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