Vorhaben als Präsident
Biden: „Lasst uns Ära der Dämonisierung beenden!“
Joe Biden will als nächster US-Präsident das tief gespaltene Land wieder einen. In seiner Siegesrede am Samstagabend streckte er seine Hände in Richtung vieler enttäuschter Trump-Wähler aus und versprach: „Ich bin als Demokrat gewählt worden, aber ich werde der Präsident des ganzen Landes sein und genauso hart für alle arbeiten, die mich nicht gewählt haben.“ Es sei Zeit, die Ära der Dämonisierung zu beenden.
„Es ist Zeit, die harsche Rhetorik beiseite zu legen. Geben wir uns gegenseitig eine Chance. Lasset uns diese düstere Ära der Dämonisierung hier und jetzt zu Ende gehen lassen!“, forderte Biden. Seine Aussagen ließen sich als deutliche Kritik am aggressiven Stil des Amtsinhabers verstehen - obwohl Biden sich nicht direkt zu Donald Trump äußerte.
„Seele Amerikas“ und Kampf gegen das Corona-Virus
Seine Regierung werde die „Seele Amerikas“ wiederherstellen und die USA wieder zu einem weltweit respektierten Land machen, versprach Biden. Zudem kündigte er an, schon am Montag einen Expertenrat zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie vorstellen zu wollen. Er werde im Kampf gegen das Virus keine Mühe scheuen. Die „führenden Wissenschaftler und Experten“ würden ihm helfen, einen „Aktionsplan“ zu entwickeln, der schon ab dem Tag seiner Amtseinführung am 20. Jänner umgesetzt werden könne.
Hier geht es zur krone.tv-Sondersendung zur US-Wahl.
Harris: „Neuen Tag für Amerika eingeläutet“
Die gewählte Vizepräsidentin Kamala Harris sprach in ihrer Siegesrede von einer Zeitenwende. „Als unsere Demokratie selbst auf dem Wahlzettel stand, die Seele Amerikas auf dem Spiel stand und die Welt zuschaute, habt ihr einen neuen Tag für Amerika eingeläutet“, sagte Harris. Die Amerikaner hätten sich mit der Wahl Bidens für Hoffnung, Einheit, Wissenschaft und Wahrheit entschieden, sagte Harris. Die 56-Jährige wird als erste Frau und Schwarze das Vizepräsidentenamt antreten. Harris sagte: „Auch wenn ich die erste Frau in diesem Amt sein mag, werde ich nicht die letzte sein. Denn jedes kleine Mädchen, das heute Nacht zuschaut, sieht, dass dies ein Land der Möglichkeiten ist.“
Bidens Erfolg im Schlüsselstaat Pennsylvania besiegelte am Samstag Trumps Abwahl nach einer Amtszeit als Präsident. Biden kam am Ende einer tagelangen Zitterpartie über die Marke von 270 Wahlleuten, die für einen Erfolg erforderlich waren. Trump wiederum erkannte Bidens Sieg nicht an und erklärte: „Die einfache Tatsache ist, dass diese Wahl noch lange nicht vorbei ist.“
Trump geht nun juristisch gegen Ergebnis vor
Trump stellt sich als Opfer systematischen Wahlbetrugs dar, ohne dafür stichhaltige Beweise vorzulegen. Er sieht sich als legitimer Sieger der Wahl. Mithilfe seiner Anwälte will Trump seine Niederlage noch abwenden. Die Erfolgsaussichten gelten aber als extrem gering. Anders als üblich verzichtete Trump daher auch darauf, den Gewinner anzurufen und seine Niederlage einzugestehen.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.