Bis an die Zähne bewaffnet war der Attentäter von Wien am Montagabend durch die City gezogen, hatte dabei vier Menschen erschossen und über 20 weitere teils schwer verletzt, ehe er von WEGA-Elitepolizisten erschossen wurde. Die Mordwerkzeuge, die Kujtim F. (20) bei sich trug, waren unter anderem ein Sturmgewehr vom Typ „Zastava M70“, eine halb automatische Pistole und eine Machete, die von der Polizei sichergestellt wurden.
540 Notrufe waren in der Schreckensnacht binnen nur einer Stunde eingegangen, nachdem Kujtim F. erstmals das Feuer eröffnet hatte. Die „Krone“ erhielt Einblick in das beklemmende Echtzeit-Funkprotokoll der Wiener Terrornacht.
Waffen sichergestellt
Nachdem der Attentäter nahe der Ruprechtskirche erschossen worden war, wurden im Zuge der umfassenden Ermittlungsarbeit natürlich auch die Waffen des Attentäters mittels Fotodokumentation erfasst und anschließend sichergestellt. Sie werden derzeit kriminaltechnisch untersucht, gab die Polizei am Sonntag bekannt.
Sturmgewehr, Pistole und Machete
Ersten Erkenntnissen zufolge dürfte es sich bei dem Sturmgewehr um eine „Zastava M70“ handeln. Die Feuerwaffe wird in Serbien hergestellt und basiert auf der Technik des Kalaschnikow-Sturmgewehrs (AK-47 und AKM). Die Waffe weist darum auch eine große Ähnlichkeit mit dem sowjetisch-russischen Modell auf.
Das Gewehr verschießt Munition vom Kaliber 7,62 x 39 mm. Ebenfalls sichergestellt wurde eine halb automatische Pistole - möglicherweise handelt es ich um eine Waffe vom Typ „Colt“ -, eine Machete und zahlreiche Patronen.
Woher stammen die illegalen Waffen?
Bereits vor dem blutigen Attentat hatte sich Kujtim F. auf Bildern in sozialen Netzwerken sowie in Bekennervideos mit mehreren Waffen präsentiert. Dabei dürfte es sich um jene Modelle handeln, die dann auch bei dem Anschlag benutzt wurden. Die Ermittlungen bezüglich der sichergestellten Waffen, insbesondere deren Herkunft betreffend, laufen auf Hochtouren.
Wie berichtet, hatte der Attentäter bereits im Sommer versucht, in der Slowakei Munition zu kaufen. Der Kauf dürfte an einem fehlenden Waffenschein gescheitert sein. Die slowakische Polizei bestätigte den Kaufversuch am Mittwoch in einem Facebook-Posting. Demnach wurden auch die österreichischen Behörden über den Fall informiert.
Upload-Plattform des Bundeskriminalamts deaktiviert
90 Minuten nach dem Terroranschlag mit vier Toten am Montagabend in der Wiener Innenstadt hat das Bundeskriminalamt (BK) erstmals seine Medien-Upload-Plattform aktiviert und die Bevölkerung aufgefordert, Videos und Fotos den Sicherheitsbehörden zu übergeben. 24.000 Uploads wurden von Bürgern hochgeladen. 100 Ermittler sicherten die Daten innerhalb von 48 Stunden. In der Nacht auf Sonntag wurde die Plattform deaktiviert. Das BK dankte der Bevölkerung für die Mithilfe.
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