Die Woche der Entscheidung hat begonnen. Sinken die nach wie vor viel zu hohen Corona-Zahlen nicht, dann fährt das Land wohl wieder wie im März komplett herunter. Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) drohte schon am Sonntag: „Die nächsten Tage werden zu Tagen der Weichenstellung. Kommt es zu keiner Entspannung durch Wirksamkeit des Teil-Lockdowns, dann werden wir den Teil-Lockdown verschärfen müssen.“ Neue Maßnahmen scheinen nur noch eine Frage der Zeit zu sein.
Vor neuen Verschärfungen zittern besonders der Einzelhandel und die Schulen. Eine komplette Schließung wie vor acht Monaten mit noch strengeren Ausgangsbeschränkungen ist durch die Wucht der zweiten Welle nicht mehr ausgeschlossen.
Immer mehr Spitalsbetten belegt
Wie zur Bestätigung gab es denn auch den höchsten Jahreswert an einem Sonntag mit fast 6000 Neuinfektionen. Hinzu kamen wieder 34 Tote. Und: Binnen einer Woche stiegen die Zahlen der Corona-Patienten auf heimischen Normalstationen um 30 Prozent, die mit Stand Sonntag, 9.30 Uhr, gezählten 459 belegten Intensivbetten (damit ist die Hälfte der österreichweiten Kapazitäten mit Virus-Erkrankten erreicht) bedeuten sogar ein besorgniserregendes Plus von knapp 60 Prozent.
Angespannt bleibt die Situation besonders in Oberösterreich, das mit 1608 positiven Corona-Tests erneut an der Spitze lag. Anschober kritisierte in diesem Zusammenhang die Vor-Lockdown-Partys unter dem Motto „Einmal geht’s noch“ in seinem Heimat-Bundesland. Die Kontakte müssten „zumindest halbiert“ werden.
Erster Lockdown am Freitag, dem 13. bekannt gegeben - der neue auch?
Stoff für Zahlenmystiker und Verschwörungstheorien liefert indes der im Volksglauben gefürchtete Freitag, der 13. Denn an diesem mit vermehrten Unglücken verbundenen Tag wurde der erste Lockdown im Frühjahr bekannt. Und kommenden Freitag ist wieder der 13.
Um den Ernst der Situation zu unterstreichen und vor einer Überlastung oder einem Zusammenbruch des Gesundheitssystems zu warnen, richteten die Gesundheitsreferenten aller Bundesländer einen eindringlichen Appell an die Bevölkerung: „Halten wir die Maßnahmen ein, tragen wir Masken, halten wir Abstand - so halten wir zusammen.“
Christoph Budin, Kronen Zeitung
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