Schwere Baumängel

Familie verzweifelt seit fünf Jahren an “Traumhaus”

Österreich
25.10.2010 10:39
"Hinterholz 8" ist jene schwarze Filmkomödie, bei der Kabarettist Roland Düringer als Häuslbauer sein blaues Wunder erlebt. Das "Hinterholz 8" dieser Geschichte liegt in Kärnten. Dort verzweifelt die Familie Stanislaus und Barbara Wrulich in Hörtendorf bei Klagenfurt seit fünf Jahren an einem "Cleverhaus".

Im Jahr 2005 entschieden sich die Wrulichs für ein "Cleverhaus" des Typs "Fasina" vom Lagerhaus: in sechs Monaten schlüsselfertig, mit Dichtbetonkeller - und stolze 270.000 Euro teuer. Ein Entschluss, den sie seither hundert Mal bereut haben. "Ständige Wassereinbrüche machen aus dem Keller ein Hallenbad, Böden senken sich, die Fassade kriegt immer mehr Risse, Schimmel breitet sich aus, Fliesen lösen sich", schildert der 47-jährige Familienvater.

"Im Zuge von Reklamationen und vergeblicher Sanierungsversuche kamen wir drauf, dass es gar kein von Cleverhaus selbst gebautes Haus ist, sondern eine St. Veiter Baufirma als Generalunternehmer betraut worden war", so Wrulich. Beim "Lagerhaus" erklärte man dem verzweifelten Bauherren plötzlich, dass "Cleverhaus" eben nur eine Marke sei - und das "Lagerhaus" den Auftrag nur vermittle. Und weil der Teufel niemals schläft, ist diese Baufirma unterdessen pleite.

Nach fünf Jahren noch immer desolates Haus
Stanislaus Wrulich weiß kaum mehr weiter: "Wir stehen fünf Jahre nach dem Kauf mit einem völlig desolaten Haus da. Es gibt keine Ansprechpartner mehr, niemanden für Garantie- oder Gewährleistungen. Und dafür haben wir bereits 260.000 Euro gezahlt. Dabei haben wir auf das Cleverhaus vom Lagerhaus so vertraut."

Ach ja, und für diesen jahrelangen Ärger wurde den Wrulichs lediglich eine Abschlagszahlung von 7.000 Euro angeboten. Corinna Unterkofler, Lagerhaus-Sprecherin, zeigt sich auf "Krone"-Anfrage plötzlich kompromissbereit: "Wir sind an einer für die Familie Wrulich zufriedenstellenden Lösung interessiert und wollen nicht zuletzt über den Kulanzweg helfen."

Wie der allerdings aussehen könnte, wollen die "cleveren" Hausvermittler nicht sagen. Denn: "Welche konkreten Maßnahmen diese Kulanzlösung umfasst, muss mit Familie Wrulich abgestimmt werden."

von Fritz Kimeswenger, "Kärntner Krone"

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