Dreier-Team an Spitze

Corona-Pandemie: Das ist Bidens Expertenrat

Ausland
09.11.2020 15:19

Um die außer Kontrolle geratene Corona-Pandemie in den USA einzudämmen, hat Joe Biden, Donald Trumps Nachfolger als US-Präsident, am Montag seine Pläne für die Zukunft vorgestellt. Demnach wird Biden - im Gegensatz zu Trump - „von der Wissenschaft informieren lassen“ und wird zu diesem Zweck einen Expertenrat ins Leben rufen, der dabei helfen soll, die Anti-Corona-Maßnahmen der neuen Regierung festzulegen.

In den USA geht es vor allem darum, die steigenden Infektionszahlen unter Kontrolle zu bringen, die Entwicklung und Verteilung von sicheren und wirksamen Impfstoffen zu fördern und gefährdete Bevölkerungsgruppen zu schützen.

Drei anerkannte Experten leiten Rat
Der neue Expertenrat soll eine Dreierspitze aus Vivek Murthy, David Kessler und Marcella Nunez-Smith bekommen. Murthy war von 2014 bis 2017 oberster Gesundheitsbeamter der US-Regierung, Kessler leitete früher die Lebens- und Arzneimittelbehörde FDA und Nunez-Smith ist Professorin an der Yale University, wo sie unter anderem zur Gesundheitsförderung von marginalisierten Bevölkerungsgruppen forscht. Zehn weitere Mitglieder gehören dem Gremium an, viele arbeiteten bereits für frühere US-Regierungen.

Die Pandemie sei eine der wichtigsten Herausforderungen für die neue Regierung, so Biden. Im Wahlkampf hatte er immer wieder versprochen, er werde den Empfehlungen der Wissenschaft folgen, um die Pandemie zu bekämpfen. Trump, der auch nach der Wahl eifrig Öl ins Feuer gießt, hatte er völliges Versagen vorgeworfen.

Fast 240.000 Corona-Tote in den USA
Die Pandemie ist in den USA mit ihren rund 330 Millionen Einwohnern weiter außer Kontrolle. Zuletzt meldeten die Behörden dort im Schnitt rund 100.000 Neuinfektionen pro Tag. Daten der Universität Johns Hopkins zufolge gab es in den USA seit Beginn der Pandemie 9,9 Millionen bestätigte Infektionen und mehr als 237.000 damit zusammenhängende Todesfälle.

Machtwechsel zieht sich in die Länge
Der 77 Jahre alte Biden war nach einer schleppenden Auszählung der Stimmen am Samstag von US-Medien zum sicheren Sieger der Wahl erklärt worden. Trump wird noch bis 20. Jänner weiterregieren, der Machtwechsel dürfte sich aber als mühsamer Prozess erweisen: Die Leitung der für die US-Regierungsgebäude zuständigen Behörde soll sich einem Medienbericht vom Montag zufolge weigern, einen Brief zu unterschreiben, mit dem Bidens Übergangsteam Zugang zu US-Behörden erhalten und formal die Arbeit aufnehmen kann. Dies sei ein weiteres Zeichen dafür, dass Trump Bidens Sieg nicht anerkennen wird.

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