Ihr eigenwilliger Auftritt am Rande eines „Black Lives Matter“-Protests in St. Louis hat die McCloskeys weltberühmt gemacht - sie zielten mit einem Sturmgewehr und einer Pistole auf die friedlichen Demonstranten, die an ihrer Villa vorbeizogen. Nachdem die beiden Anwälte wegen unrechtmäßigen Waffengebrauchs angeklagt wurden, leitete das Ehepaar nun ebenfalls juristische Schritte ein: Sie beschuldigen unter anderem einen Nachrichtenfotografen, ihr Grundstück unbefugt betreten zu haben und wollen Schadensersatz und die Bildrechte.
Der Reporter Bill Greenblatt machte am 28. Juni einen Schnappschuss, der um die ganze Welt ging. Mark McCloskey war darauf in einem blassrosa Poloshirt zu sehen, in seinen Händen ein halbautomatisches Sturmgewehr des Typs AR-15. Seine Ehefrau Patricia zielte mit einer handlichen Pistole auf die Demonstranten, die gegen Rassismus und Polizeigewalt gegen Schwarze auf die Straße gegangen waren. Damit handelten sie sich eine Anklage ein.
Motiv wurde auf T-Shirts und Masken verwendet
Obwohl das Ehepaar offenbar stolz auf seine Handlungen ist - es verteilte sogar Autogrammkarten mit dem umstrittenen Motiv - gingen es nun gegen den Reporter und die Nachrichtenagentur UPI vor. Die Angezeigten würden von „T-Shirts, Masken und anderen Gegenständen sowie der lizenzrechtlichen Nutzung von Fotos, die das Konterfei der Kläger tragen“ profitieren, „ohne die Zustimmung der Klägerinnen eingeholt zu haben“, heißt es in den Gerichtsdokumenten. Neben Schadensersatz fordern die McCloskeys zudem, dass ihnen die Bildrechte übertragen werden.
„Seelisches Leid“ mit „abwertenden Slogans“ zugefügt
Die Online-Druckerei Redbubble wird zudem wegen des Verkaufs von Merchandising-Artikeln angezeigt. Diese hätte das Bild mit „spöttischen und abwertenden Slogans oder Bildunterschriften“ versehen, was den Waffennarren „Erniedrigung, seelische Qualen und schweres emotionales Leid“ zugefügt hätte. Das Motiv wurde bereits aus dem Sortiment genommen und ist im Online-Shop nicht mehr zu finden.
Die Nachrichtenagentur UPI erwägt unterdessen ebenfalls rechtliche Schritte. Sie spielt mit dem Gedanken, dem Ehepaar eine Unterlassungsklage zukommen zu lassen - schließlich hätten die McCloskeys das Foto unrechtmäßig für die bereits erwähnten Autogrammkarten verwendet.
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