Wirtschaftsforscher der Universität Innsbruck haben eine experimentelle Studie durchgeführt, um Aussagen über Ehrlichkeit in der Finanzindustrie zu treffen. Dabei fanden sie heraus, dass sich Finanzexperten im Rahmen ihrer Branchen ehrlicher verhalten als in einer neutralen Situation.
Unterschiedliche Situation rufen unterschiedliche soziale Normen hervor, schlussfolgerten Christoph und Jürgen Huber vom Institut für Banken und Finanzen. 415 Banker und Finanzprofis und eine Kontrollgruppe von 270 Studierenden mussten im Rahmen des Experiments jeweils eine von zwei Zahlen berichten - eine davon war wahr, eine falsch und Ehrlichkeit war dabei kostspielig.
Dabei variierte der Situationskontext, erläuterte Christoph Huber. Es gab einen abstrakten Kontext, in dem nur die Zahlen genannt wurden und eine neutrale Situation. Und schließlich mussten die Probanden in der Rolle des CEO den Gewinn melden.
Studierende meist unehrlicher
„Sie verhalten sich ehrlicher in einem Finanzkontext oder einer neutralen Situation und unehrlicher in einem abstrakten Umfeld“, berichtete Jürgen Huber vom Abschneiden der Finanzexperten: „Bei den Studierenden fanden die Forscher dagegen keine solchen Unterschiede - sie verhalten sich meist unehrlicher als die Banker.“
Die Studie ist Teil einer umfassenden Untersuchung zum Verhalten von Finanzexperten im Rahmen des FWF-Spezialforschungsbereichs zur Vertrauensgütern an der Universität Innsbruck.
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