60 Stunden im Dienst, bei extremen Gefahrenlagen einen Puls von 188 - und so vielen Menschen das Leben gerettet. Angst ist für die WEGA-Beamten Markus und Christoph ein Fremdwort. Die Top-Polizisten, die auch ausgebildete Notfallsanitäter sind, lassen die Wiener Terrornacht im „Krone“-Gespräch Revue passieren.
„Kollege angeschossen und verletzt“ - den Funkspruch vom Montagabend vor mehr als einer Woche werden die WEGA-Beamten Markus (34) und Christoph (33) wohl ihr ganzes Leben nicht vergessen. Flugs waren die beiden Polizisten in voller Montur und zwei Minuten später am Terror-Tatort in der Wiener Innenstadt. Der Tiroler und der Wiener sind Teil der Medic-Gruppe und haben zusätzlich Ausbildungen als Notfallsanitäter. Mit Helm, der ballistischen Schutzausrüstung, Gewehr, Pistole und dem Rettungsrucksack gleich mal mehr als 30 Kilo extra!
Zusätzlich galt es für die beiden durchtrainierten Beamten, einen kühlen und konzentrierten Kopf zu bewahren. „Die Situation war hochdynamisch, es gab viele Meldungen, die sich als falsch herausstellten“, so das WEGA-Duo, das während des Einsatzes von mehreren Tätern ausgehen musste. Die beiden sicherten ein Lokal nach dem anderen, halfen, schwer verletzte Menschen zu bergen und der Berufsrettung zu übergeben.
Ermittler beharren auf der Einzeltäter-Theorie
„Die sensationelle Zusammenarbeit hat viele Leben gerettet“, betonte auch Lajos L. (49), Einsatzleiter der Wiener Berufsretter. „Unser Motto lautet: ,Tu das Meiste für die meisten‘ - und das haben wir umgesetzt“, sagte der Tiroler WEGA-Experte - als er nach seinem Einsatz in einer ruhigen Minute daheim mal auf seine Pulsuhr schaute, traute er seinen Augen nicht: „Spitzenwert war 188!“
Indes ist weiter unklar, wie der schwer bewaffnete Terrorist in die Wiener Innenstadt gekommen war. Die Ermittler gehen davon aus, dass er ein Einzeltäter war. Der Wiener Polizeipräsident Gerhard Pürstl sagte, es gebe keine Hinweise, dass er von einem Helfer von seiner Wohnung im 22. Gemeindebezirk Donaustadt ins Stadtzentrum gebracht wurde.
Matthias Lassnig, Kronen Zeitung
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