„Was machst du hier? Warum bist jetzt nicht in Österreich beim Nationalteam?“ Diese Fragen bekommt Stefan Schwab in diesen Tagen oft gestellt. In Saloniki ist es für Mitspieler und Journalisten schwer vorstellbar, dass Rot-Weiß-Rot freiwillig auf den 30-Jährigen verzichtet.
Der Ex-Rapidler - nur auf Abruf - antwortet stets gleich: „Auf meiner Position haben wir einfach viele sehr gute Spieler.“ Daher ist seine ÖFB-Karriere überschaubar. Am 14. November 2017 war er beim 2:1-Sieg gegen Uruguay dabei. Eine Minute. Dabei soll es nicht bleiben: „Ich werde nicht lockerlassen, alles für meine Chance tun, damit man nicht über mich hinwegschauen kann.“
Ein Anfang ist gemacht. Sieben Assists, zwei Tore - Schwab hat in Griechenland voll eingeschlagen. Selbst der überraschende Trainerwechsel (von Abel Ferreira zu Ex-Real-Profi Pablo Garcia) bei PAOK schadete seinem „Standing“ (jetzt auch erster Elfer-Schütze) nicht. „Ich bin jetzt wieder ein klassischer Achter, unser Box-to-box-Spieler.“ Hinter „Zehner“ Thomas Murg.
Mit Garcia gab es zuletzt drei Siege in Folge, darunter in der Europa League ein 4:1 gegen PSV Eindhoven. In der Meisterschaft ist PAOK noch ungeschlagen, liegt als Dritter nur einen Punkt zurück. Und die Duelle gegen Olympiakos und Aris kommen noch.
Strikter Lockdown
So hat er sich in Saloniki perfekt eingelebt. Unter erschwerten Bedingungen. „Hier ist der Lockdown strikter als in Österreich. Wenn man untertags das Haus verlässt, muss man per SMS den Behörden den Grund dafür melden. Nach 21 Uhr geht gar nichts mehr. Wenn wir am Abend spielen, bekommen wir von PAOK eine Bestätigung mit.“ Falls man in eine Kontrolle gerät.
So gibt’s für Schwab derzeit nur Fußball und sein Fernstudium (Sportwirtschaft). Und dem ÖFB-Team drückt er vor dem TV die Daumen. Er wird nicht locker lassen!
Rainer Bortenschlager, Kronen Zeitung
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