Auch wenn die Tests weiter voranschreiten und zuletzt das deutsche Labor Biontech einen Durchbruch bei der Entwicklung eines Impfstoffes gegen das Coronavirus vermeldete, zeigen sich Experten noch abwartend. So würden etwa noch wichtige Daten zu den Vakzinen fehlen, und auch Mutationen sowie Veränderungen an der Virusoberfläche müssen noch weiter erforscht werden.
Bezeichnenderweise wurde das Projekt zur Entwicklung eines Corona-Impfstoffes von BioNTech und Pfizer „Lightspeed“, also Lichtgeschwindigkeit, genannt. Tatsächlich dauert sonst nämlich allein die Prüfung an Tausenden gesunden Freiwilligen in Phase 3 mehrere Jahre. Aktuell findet das in diesem Fall seit Ende Juli statt. Bis jetzt erhielten 43.500 Menschen eine oder beide der erforderlichen Impfdosen, offenbar ohne ernste Nebenwirkungen zu entwickeln. Zwar können bürokratische Maßnahmen aufgrund der Dringlichkeit beschleunigt werden („Notfall-Impfstoffe“), aber laut Fachleuten fehlen noch wichtige Daten.
So zeigt sich laut Fachportal „RELATUS MED“ Virologin Univ.-Prof. Dr. Heidemarie Holzmann, MedUni Wien, abwartend. Es handle sich um einen „interessanten Ansatz“ und „vielversprechenden Trend“, die bis dato vorhandenen Informationen beruhten aber lediglich auf Presseaussendungen.
Zudem gilt es zu beobachten, wie sich SARS-CoV-2 verändert. Wenig überrascht zeigten sich daher österreichische Experten vom Forschungszentrum für Molekulare Medizin (CeMM) in Wien über Mutationen, wie sie u.a. bei Nerzen in dänischen Pelztierfarmen entdeckt wurden – derzeit noch als harmlos eingestuft.
Generell entstehen rund zwei neue Mutationen pro Monat an der Virusoberfläche. Durch einzelne Veränderungen besteht aber noch keine Gefahr, dass Impfungen ihre Wirkung verlieren. Geforscht wird auch an Virusmutationen bei Intensivpatienten, worüber noch nicht ausreichend Klarheit besteht.
Karin Podolak, Kronen Zeitung
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