Standort wird geprüft

BVT könnte in Meidlinger Kaserne übersiedeln

Wien
12.11.2020 12:30

Das Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (BVT) könnte in die Meidlinger Kaserne einziehen. Der Standort werde derzeit geprüft, sagte Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) in einem Hintergrundgespräch. Den Ortswechsel bezeichnete er generell als „große Herausforderung“, zumal es sich um kritische Infrastruktur handle. Wie das Parlament im neuen BVT genau eingebunden sein soll, ist derzeit noch Gegenstand von Gesprächen mit den Klubs.

Die bauliche Neuaufstellung ist Teil des Projektauftrages, derzeit werden mehrere Optionen geprüft. Die Kaserne in Wien-Meidling wird nach dem Umzug der Flugpolizei nach Wiener Neustadt jedenfalls frei. Das Areal wäre grundsätzlich geeignet, sagte Nehammer zu dieser Option. Offene Fragen gibt es derzeit auch noch, was die parlamentarische Kontrolle des neuen BVT betrifft. Der Innenminister betonte, dass ihm diese wichtig sei. Alle Fraktionen seien von Beginn an in den Prozess eingebunden.

Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) (Bild: APA/Hans Punz)
Innenminister Karl Nehammer (ÖVP)

Der Zeitplan bei der Reform des Bundesamts dürfte jedenfalls halten - trotz des Terroranschlags in Wien, der den Verfassungsschutz unter Kritik gebracht hat und zudem Ressourcen bei der Aufarbeitung fordert. Entsprechende Beschlussfassungen für die rechtlichen Rahmenbedingungen sollen im ersten Halbjahr 2021 möglich werden, stellten Nehammer und der Generaldirektor für die öffentliche Sicherheit, Franz Ruf, in Aussicht. Ziel sei die organisatorische Umsetzung im selben Jahr.

Das Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung in Wien (Bild: Andi Schiel)
Das Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung in Wien

Personalumbesetzung „laufender Prozess“
Wann und mit wem das neue BVT personell besetzt wird, konnte Nehammer mit Verweis auf den laufenden Prozess noch nicht sagen. Wichtig sei es aber, dass die neue Spitze bereits die Aufbaustruktur kenne. Dann müsse jedenfalls rasch entschieden werden. Dem künftigen Direktor sollen jedenfalls zwei Stellvertreter unterstehen, jeweils einer für den Nachrichtendienst und einer für die staatspolizeilichen Agenden. Diese Trennung entspreche auch den internationalen Standards, betonte er.

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