Einen besonderen Fall von Schlepperei hat ein Landwirt im Bezirk Oberpullendorf (Burgenland) aufgedeckt. Er hatte beobachtet, wie Flüchtlinge am Rande der Felder mit zwei Pkw abgeholt wurden und verschwanden. Die Personen dürften dort schon länger im Wald gehaust haben. Die Polizei fand ein geheimes Camp unter Bäumen.
Seine Beobachtungen hatte der Bauer per Zufall gemacht. Am frühen Nachmittag war er Zeuge, wie in einem Waldstück außerhalb von Lutzmannsburg zwei rote Autos vorgefahren sind. Von Weitem sah der Landwirt mehrere Verdächtige, die zugestiegen sind. Dann machten sich die Pkw aus dem Staub. „Die Fremden, die abgeholt worden sind, dürften Flüchtlinge gewesen sein“, so der erste Eindruck des Bauern. Er rief die Polizei. Laut seinen Angaben soll es sich bei den Autos um Taxis mit Salzburger Kennzeichen gehandelt haben. Sofort wurde eine Fahndung eingeleitet. Die Suche blieb allerdings ohne Ergebnis.
Schlafsäcke, Kleidung, Proviant
Die Ermittlungen gingen vor Ort weiter. Direkt im Wald bei Lutzmannsburg entdeckten die Beamten einer Streife das geheime Camp der illegalen Grenzgänger. Etliche Schlafsäcke, Kleidung und Reste von Proviant lagen verstreut in dem wilden Nachtlager. In den Taschen der zurückgelassenen Bekleidung befanden sich sogar noch Dokumente und allerlei Papiere. Die genaue Überprüfung der Fundstücke ist im Gang.
Insgesamt sind in den vergangenen vier Tagen 48 Flüchtlinge im Burgenland aufgegriffen worden. Polizei und Heer verstärken nun die Überwachung der Grenze und der Zufahrtsstraßen.
Karl Grammer und Christian Schulter, Kronen Zeitung
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