Diese Geschichte macht fassungslos: Das SMS eines Mobilfunkanbieters löste offenbar die Terrornacht in Wien aus! Weil Handynummer und Standortdaten drei Stunden vor dem Anschlag an die Polizei übermittelt wurden, geriet der Attentäter derart in Panik, dass er mordend durch die Innenstadt zog.
Es ist wohl der Skandal des Jahres, der der „Krone“ aus Parlamentskreisen bestätigt wurde. Die Chronologie: Am 31. Oktober, also zwei Tage vor dem furchtbaren Anschlag im Herzen Wiens, rief Kujtim F. selbst per Handy den Notruf! Der 20-Jährige meldete einen Einbruch im Keller seines Gemeindebaus. Die Polizei nahm die Anzeige routinemäßig auf, nichts passierte. Dieses Telefonat vor einem geplanten Terroranschlag erscheint seltsam - denn im Vorfeld herrscht immer völlige Funkstille.
Standortdaten an LPD übermittelt
Jetzt die unglaubliche Datenpanne. Sein Anbieter (Konzern der „Krone“ bekannt) schickte - wie im Telekomgesetz vorgesehen - am 2. November, kurz vor der Mordtour, eine fatale Kurznachricht. Der IS-Fanatiker erhielt um 16.46 Uhr routinemäßig folgendes SMS: „Ihre Rufnummer wurde im Zuge eines Notfalls lokalisiert und die Standortdaten an die Leitstelle LPD Wien übermittelt.“ Das allerdings dürfte den Islamisten in Panik versetzt haben. Im Glauben, dass nun Einsatzeinheiten wegen seines Munitionskaufes schon anrücken, verbarrikadierte er seine Wohnung.
SMS löste verheerende Kettenreaktion aus
Offenbar hatte der 20-Jährige den Anschlag also gar nicht geplant. Zumindest keinesfalls am letzten Abend vor dem Teil-Lockdown. Das SMS löste aber eine verheerende Kettenreaktion aus. Fakt ist, dass Kujtim F. drei Stunden und 14 Minuten später mit einem Sturmgewehr und einer Pistole eher unkoordiniert durch die engen Straßen des Ausgehviertels beim Bermudadreieck rannte.
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Christoph Budin, Kronen Zeitung
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