In Keller verschanzt

Terror hautnah erlebt: „Wenn er kommt, war‘s das“

Wien
14.11.2020 06:02

Mit Freunden wollte Daniel M. (22) die Nacht vor dem Lockdown noch mit ein paar Bier feiern. Dass das Trio überlebte, grenzt an ein Wunder. Gemeinsam mit anderen half er, ohne viel nachzudenken, den Verletzten der Wiener Terrornacht. Seitdem ist ihm klar: „Es kann alles so schnell gehen, alles andere ist banal.“

Montag, 2. November: Der Schanigarten beim „Philosoph“ im Bermudadreieck war voll, Daniel und seine Freunde mussten auf einen Tisch warten - was zur Rettung werden sollte. Der Kellner schlug nach den ersten Salven gegen die Scheibe, rief: „Alle rein, alle rein!“ Die Tore zum Keller wurden geöffnet, Schüsse waren zu hören. „Es war surreal, aber alle blieben ruhig, es brach keine Panik aus“, so M.

„Darüber sprechen ist meine Therapie“
Dennoch: „Wir wussten: Wenn der runterkommt, war’s das.“ Trotzdem verarztete man gemeinsam fünf Verletzte, trug die Verwundeten unter WEGA-Schutz zu den Rettungswagen. Daheim angekommen, musste M. erst realisieren, was passiert war. Seither versucht er, so oft wie möglich darüber zu sprechen. „Das ist meine Therapie“, so der Wiener.

Beamte der Polizei in der Terror-Nacht (Bild: Joe Klamar/AFP)
Beamte der Polizei in der Terror-Nacht

Eines ist für ihn aber klar: „Am ersten Tag nach dem Lockdown werden wir wieder zum ,Philosophen‘ auf ein Bier gehen. Das ist die beste Medizin.“

Stefan Steinkogler, Kronen Zeitung

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