Die Zahl der Intensivpatienten, die aufgrund einer Coronavirus-Infektion behandelt werden müssen, ist in Österreich weiterhin im Steigen. Im Vergleich zum Vortag kamen am Sonntag 15 weitere Patienten hinzu, aktuell müssen 599 Menschen intensivmedizinisch versorgt werden. Um eine Überlastung und drohende Triage in Spitälern noch abzuwenden, richtete Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) am Sonntag erneut einen eindringlichen Appell an die Bevölkerung.
Weiterhin liegt die Zahl der Neuinfektionen auf einem hohen Niveau, gerade für einen Sonntag, an dem aufgrund des Wochenendes weniger Fälle eingemeldet werden. 5665 Positivergebnisse wurden registriert, bei 25.327 eingemeldeten Tests.
Triage droht
Aufgrund der sich akut zuspitzenden Lage in den österreichischen Krankenhäusern - wie berichtet, ist in nahezu jedem Bundesland die Kapazitätsgrenze bereits erreicht - ist vor allem der Blick auf die Zahl jener entscheidend, die aufgrund einer Covid-19-Erkrankung in Spitälern betreut werden müssen. Und diese stieg im Vergleich zum Vortag weiter stark. Mittlerweile müssen bereits 4178 Patienten in Spitälern versorgt werden, 599 intensivmedizinisch.
„Damit hat die Zahl der Intensivpatienten mit schweren Covid-Erkrankungen im Vergleich zum Stichtag vor einer Woche um 30 Prozent zugenommen“, so Anschober via Aussendung. „Und das zeigt die Dramatik der Lage sehr deutlich: Setzt sich dieser Zuwachs auf diesem Niveau fort, dann würden wir noch im November die Grenzen unserer Kapazitäten in den Intensivabteilungen erreichen, in etlichen Spitälern und ersten Bundesländern sogar deutlich früher“, betonte der Gesundheitsminister.
Zweiter harter Lockdown die „einzige Chance“
Ein zweiter harter Lockdown sei daher die „einzige Chance, eine schwere Überlastung der Intensivstationen zu verringern“. Es sei „die letzte Chance für ein Verhindern von Triagen in österreichischen Spitälern“, fand Anschober drastische Worte.
Aus diesem Grund richtete der Gesundheitsminister einmal mehr einen flammenden Appell an die Bevölkerung, die nun gesetzten Maßnahmen auch mitzutragen und konsequent umzusetzen: „20 Tage drastische Verringerung der Kontakte durch Telefon und Skype statt Besuch, 20 Tage wo immer möglich Home-Office, 20 Tage Verzicht auf Familientreffen und Feiern - und wir können damit das Leben vieler Menschen schützen!“
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