Dieses Drama zerreißt einem das Herz: Drei Tage und zwei Nächte lebte und schlief eine Elfjährige bei bitterer Kälte in Graz im Freien auf einem Betonboden! Die Mutter wusste davon, kümmerte sich aber nicht weiter um ihr Kind. Die Polizei schritt bei der bekannten Problemfamilie ein - das Jugendamt brachte die Kleine kurz nach dem Vorfall aber wieder nach Hause ...
„Wir sind so traurig und den Tränen nahe“, schildert ein Grazer der „Krone“ diese unfassbare Geschichte: Seine Kinder erzählten ihm, dass das Nachbarsmädchen seit Tagen im Freien schlafen müsse. Eine weitere Nachbarin bestätigte ihm das Familiendrama. Sofort schnappte er sich die Taschenlampe, durchsuchte den Hof - und tatsächlich: Im Gebüsch schlummerte die elfjährige Tina (Name von der Redaktion geändert) auf ihrem Schlaflager - einem Betonboden, auf den sie eine Luftmatratze, Kopfpölster mit Lieblings-Zeichentrickfiguren und ihre Kuscheltiere gelegt hatte. Und das bei gerade einmal zwei Grad!
„Meine Frau und ich haben sie mit in die Wohnung genommen, Tee gemacht und die Polizei gerufen“, erzählt der schockierte Nachbar. Gegenüber den Beamten gab die Mutter, die weitere drei Kinder (sieben, vier und ein Jahr alt) hat, an, sie wisse, dass ihre Tochter draußen schlafe, das Mädchen wolle es eben so.
Mädchen wieder nach Hause gebracht
Schockierend auch diese Details: Das Mädchen hatte in der Kälte sein Leben organisiert - mit Wasser gefüllte Plastikflaschen, Müllsäcke mit Kleidung und Schulunterlagen weisen darauf hin. „Sie hat sich offenbar da draußen gewaschen, die Zähne geputzt und ist von dort aus in die Schule gegangen“, erzählt der Grazer.
Was noch Fragen aufwirft: Dem Jugendamt war die Familie bereits bekannt, die Frau dürfte mit der Erziehung ihrer Kinder völlig überfordert sein. Doch kurz nach diesem furchtbaren Vorfall brachte man das Mädchen wieder zurück zu seiner Mutter. Warum? Hier besteht dringender Klärungsbedarf!
Monika Krisper, Kronen Zeitung
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