Am Montagabend ist es vor dem Bundeskanzleramt am Ballhausplatz zu einer Demonstration für offene Schulen gekommen. Neben Erwachsenen skandierten auch zahlreiche Kinder: „Schulen auf!“ Die Kundgebung hatte die vierfache Mutter Theresia Gansch organisiert. Als Rednerin trat auch NEOS-Chefin Beate Meinl-Reisinger auf.
Gansch erklärte: „Seitdem Bundeskanzler Sebastian Kurz im Frühjahr die Baumärkte vor den Schulen geöffnet hat, bin ich sauer. Aber nun reicht es endgültig. Es wird alles auf die Privathaushalte abgewälzt. Die Kommunikation ist ganz schlecht. In vielen Schulen herrscht jetzt Chaos.“ Die gelernte Schauspielerin ergänzte: „Ich bin es gewöhnt, dass wir Erwachsenen von der Politik manipuliert werden. Aber dass sie jetzt auch noch unsere Kinder manipulieren wollen, geht einfach zu weit.“ Am Ende unterstrich sie unter viel Applaus der anwesenden Eltern: „Bundeskanzler Sebastian Kurz sind die Kinder völlig egal. Es geht ihm leider nur um die Wirtschaft.“
NEOS-Chefin Meinl-Reisinger betonte als dreifache Mutter: „Ich stehe hier als Mutter, die weiß, dass meine Kinder soziale Kontakte brauchen. Als Mutter, die weiß, was Lehrerinnen und Lehrer täglich Großartiges leisten. Das können wir Eltern so nicht leisten.“
Die Politikerin hielt fest: „Viele Direktorinnen und Direktoren sind verzweifelt. Sie wurden völlig überrumpelt und allein gelassen. Sie müssen jetzt binnen kurzer Zeit eine Organisation reinbekommen.“ Und mit Blick auf das Bundeskanzleramt sagte sie: „Sämtliche Experten haben sich für das Offenhalten der Schulen ausgesprochen, die gesamte Ampel-Kommission, der gesamte Beraterstab von Gesundheitsminister Rudolf Anschober. Warum ist diese Entscheidung aber dennoch getroffen worden?“
In diesem Zusammenhang deutete die pinke Parteichefin an, dass es womöglich um eine Machtfrage gehe, „die auf dem Rücken unserer Kinder ausgetragen wird“. Laut Meinl-Reisinger hat die Bildung „keine Priorität“ für die türkis-grüne Koalition.
Matthias Mödl, Kronen Zeitung/krone.at
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