Jahr nach Diebstahl
Juwelen-Coup in Dresden: Verdächtige geschnappt
Nach dem spektakulären Kunstdiebstahl im Dresdner Grünen Gewölbe vor rund einem Jahr konnte die Polizei nun große Erfolge erzielen: Am Dienstagmorgen wurden drei Tatverdächtige festgenommen. Sie sollen noch im Laufe des Tages dem Ermittlungsrichter vorgeführt werden, teilte die Staatsanwaltschaft Dresden mit. Den Beschuldigten wird schwerer Bandendiebstahl und Brandstiftung in zwei Fällen vorgeworfen.
In Berlin-Neukölln durchsuchte die deutsche Polizei seit dem frühen Dienstagmorgen Wohnungen. Es bestehe ein Zusammenhang mit dem Kunstdiebstahl im Grünen Gewölbe in Dresden, sagte ein Sprecher der Dresdner Polizei Dienstagfrüh. Neben Einsatzkräften aus Sachsen waren auch Spezialeinsatzkräfte des Bundes und der Länder Baden-Württemberg, Berlin, Brandenburg, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen-Anhalt und Thüringen an den Maßnahmen beteiligt.
Seit dem Morgen wurden insgesamt 18 Objekte in der deutschen Hauptstadt durchsucht, darunter zehn Wohnungen sowie Garagen und Fahrzeuge. Laut Behörden waren dabei knapp 1640 Polizeibeamte im Einsatz. Im Zentrum der Maßnahmen stehe die Suche nach den gestohlenen Kunstschätzen und möglichen Beweismitteln - etwa Speichermedien, Bekleidungsstücke und Werkzeuge.
Objekte von kaum bezifferbarem Wert gestohlen
Bei einem der spektakulärsten Einbrüche der vergangenen Jahrzehnte stahlen Unbekannte im November 2019 in Dresden aus der berühmten Schatzkammer Kunstschätze von kaum bezifferbarem Wert.
Darunter waren nach Angaben der Staatlichen Kunstsammlungen (SKD) einige der kostbarsten Stücke der Juwelensammlung aus dem 18. Jahrhundert. Dabei handelt es sich um prominente Kunstwerke der Diamantrosen- und Brillantgarnitur sowie des Brillantschmucks der Königinnen, etwa Kleinod und Bruststern des polnischen Ordens des Weißen Adlers, die Große Brustschleife, eine Kette aus sächsischen Perlen, eine Epaulette (Schulterstück) und ein mit mehr als 770 Diamanten besetzter Degen.
Überwachungsvideo hielt Einbruch fest
Nach früheren Angaben der Ermittler stiegen zwei Unbekannte über eines der vergitterten Fenster ins Residenzschloss, in dem sich das Grüne Gewölbe befindet, ein und gingen dann gezielt ins Juwelenzimmer. Ein von der Polizei veröffentlichtes Überwachungsvideo zeigte zwei Einbrecher, die mit Taschenlampen den dunklen Raum betreten und mit einer Axt auf die Vitrine einschlagen.
Die Juwelen in dem Schatzkammermuseum, das Sachsens Kurfürst August der Starke (1670-1733) eingerichtet hatte, gelten für das Museum als unersetzlich und für die Diebe als unverkäuflich.
Juwelenzimmer als Highlight
Das Historische Grüne Gewölbe wurde 1945 teilweise zerstört und bis 2006 authentisch wiederhergestellt. Höhepunkt des Museumsbestands ist das Juwelenzimmer mit vier Hightech-Vitrinen.
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