Die Corona-Pandemie bringt fast alle Branchen an den Rand des Machbaren. Das ist auch im Bereich der Pflege besonders spürbar. Klaus Katzianka, selbst pflegebedürftig und Betreiber einer Pflegeagentur, fordert unter anderem Gratis-Corona-Tests für Pflegekräfte - wie in anderen Gesundheitsberufen üblich.
Klaus Katzianka ist nicht nur selbst betroffen. Der engagierte Steirer betreibt seit vielen Jahren auch eine Pflegeagentur. Er kennt sich daher im Bereich der Pflege aus. Und er hat einige Kritik anzubringen. Warum Personenbetreuungskräfte bzw. deren Klienten derzeit überhaupt etwas für einen Corona-Test bezahlen müssen, ist für ihn völlig unverständlich. Aktuell kann lediglich für einen Teil der Kosten ein Ersatz beantragt werden. Warum in diesem so wichtigen Bereich keine kostenlosen Tests von der Regierung bereitgestellt werden, versteht Klaus Katzianka nicht: „Ich finde, das ist eine Ungleichbehandlung, die nicht sein sollte. Betreuungskräfte verdienen nicht viel, und für Pflegebedürftige entstehen noch zusätzliche Kosten.“
Auch am seit Kurzem vom Sozialministerium angebotenen Zertifizierungssystem übt der Steirer Kritik. Die Qualitätssicherung im Bereich der Pflege sei ohne Zweifel sehr wichtig, aber nur daraus resultierende Kosten können nicht des Rätsels Lösung sein. Derzeit muss eine Agentur für das Zertifikat mehrere tausend Euro hinblättern. „Dieses Geld kommt nicht bei den Betroffenen, sprich den Betreuungskräften oder den Klienten, an“, so der engagierte Steirer. Auch die vielen Pflegekräfte, die privat nach Österreich kämen, erreicht man damit nicht.
Qualitätskontrolle könnten Hausärzte übernehmen
Vielmehr sollten die staatlichen Förderungen - die seit zehn Jahren nicht geändert wurden - angehoben werden. Noch eine Idee hat Klaus Katzianka anzubieten: „Die Qualitätskontrolle könnte auch durch Hausärzte erfolgen, die ihre Klienten ohnehin gut kennen. Und diese sollten für die sehr wichtigen Hausbesuche wesentlich mehr bezahlt bekommen.“
Kein Zweifel, im Pflegebereich gibt es viel zu tun, auch unabhängig von Corona. Betroffene anzuhören kann kein Fehler sein.
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