Der Lockdown kommt zum ungünstigsten Zeitpunkt für die heimische Wirtschaft. Es wird daher appelliert, in Tirol einzukaufen und auf regionale Produkte und Leistungen zurückzugreifen. Wirtschaftskammer-Präsident Walser ist außerdem überzeugt: „Erneute Schließungen wären zu verhindern gewesen.“
Ein Hilfeschrei der Tiroler Wirtschaft erreichte am Dienstag die Redaktionen des Landes. Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Walser appellierte zusammen mit Dieter Unterberger (Obmann Sparte Handel) und Franz Jirka (Obmann Handwerk und Gewerbe) an die Tirolerinnen und Tiroler, in Anbetracht der schwierigen Situation auf Tiroler Produkte und Leistungen zurückzugreifen.
„Der Lockdown kam zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt. Die dreiwöchige Schließung wird alleine der Tiroler Wirtschaft einen Schaden von mehr als einer Milliarde Euro bescheren“, sagte Walser. Warum? „Weil zahlreiche Betriebe rund um Weihnachten 80 Prozent ihres Jahresumsatzes machen“, spricht Dieter Unterberger von einem Super-Gau für zahlreiche Betriebe im Land.
Apropos Weihnachtsgeschäft: Hier plädieren Walser, Unterberger und Jirka dringend, auf die Tiroler Plattform www.ja-zu.tirol zu setzen. „Dort können sich die heimischen Unternehmen präsentieren und ihre Produkte anbieten“, verdeutlicht Walser. Wie übrigens auch auf www.kauftregional.at.
Gutscheine aus Tirol unterm Christbaum
Ideal wäre, wenn die Tiroler mit dem Kauf ihrer Weihnachtsgeschenke so lange warten würden, bis die Geschäfte wieder öffnen. „Oder man schenkt heuer zu Weihnachten Gutscheine – da wird sicher niemand beleidigt sein“, versucht auch Jirka zu retten, was noch zu retten ist.
In diesem Zusammenhang verweist Walser einmal mehr auf den Nutzen der Tiroler Betriebe für die Allgemeinheit: Sie sichern nicht nur Hunderttausende Jobs, sondern sind auch zur Stelle, wenn es um ein Sponsoring geht. Er kenne nämlich keine Mannschaft, die mit Amazon-Dressen spielt.
Politik muss eine Strategie vorlegen
Der WK-Präsident hält sich aber auch nicht mit seiner Kritik an der Bundes- und Landespolitik zurück: „Vor drei Wochen hätte niemand geglaubt, dass es einen erneuten Lockdown gibt. Jetzt haben wir ihn! Obwohl er in meinen Augen verhindert werden hätte können!“ Er denkt zum Beispiel an die Schließung von Einkaufszentren oder die Staffelung der Schulbeginnzeiten.
„Es hätte sehr viele Möglichkeiten gegeben, diesen Lockdown zu verhindern. Das wurde verabsäumt. Ich hoffe daher, dass die Politik - anders wie in den letzten Wochen - eine Strategie für die Zeit nach dem 6. Dezember hat. Sonst ist im Jänner oder spätestens Februar wieder alles zu“, warnt Christoph Walser.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.