Jeder Zweite in Österreich (49 Prozent) kennt mittlerweile jemanden, der positiv auf das Coronavirus getestet wurde. Das ergab eine repräsentative Umfrage unmittelbar vor Beginn des zweiten Lockdowns. Im April waren es erst 18 Prozent, im Oktober 29 Prozent, geht aus Erhebungen von TQS Research & Consulting hervor. Parallel dazu ist die Angst gestiegen, sich zu infizieren: 39 Prozent schätzen inzwischen das Risiko als eher hoch bis sehr hoch ein. Im April waren es 14 Prozent. Besonders besorgt sind Menschen mit Angehörigen über 65 Jahren bzw. pflegebedürftigen Verwandten.
Angst muss nichts Schlechtes sein, sagt dazu TQS-Geschäftsführer Dieter Scharitzer. „Die Menschen spüren, dass es ernst wird. Und dann halten sie sich auch eher daran.“ Der Druck sei durch die veröffentlichten Zahlen deutlich gestiegen. Das zeige sich auch daran, dass vier von zehn Personen für scharfe Kontrollen eintreten.
„Die Menschen haben es jetzt verstanden“
In Summe zeigen die drei Umfragen von TQS im April, Oktober und November, „die Menschen haben es jetzt verstanden“, sagt Scharitzer. Auch die Maßnahmen seien gut verstanden worden, allerdings gebe es eine starke Polarisierung zwischen denen, die gut damit umgehen können, und anderen, die es nicht so gut verkraften. Während im April erst 42 Prozent emotional betroffen waren, sind es inzwischen 65 Prozent.
Impf-Zwiespalt, Mehrheit für Massentests, verhaltener Optimismus
Zwiespältig sind die Umfrageergebnisse in Bezug auf die Impfbereitschaft. Lediglich die Hälfte der Befragten glaubt, dass die Pandemie mit einer Impfung erfolgreich bekämpft werden kann - und nur 46 Prozent zeigen eine sehr hohe bis hohe Bereitschaft, sich impfen zu lassen, sobald ein Impfstoff verfügbar ist. Massentests vor Weihnachten unterstützen hingegen sechs von zehn Österreichern. Zwar glauben zwei Drittel, dass 2021 wieder Normalität einkehren wird, ein Viertel erwartet dies aber erst 2022.
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