Inserate vor Lockdown

Benko nutzte die Gelegenheit

Politik
18.11.2020 11:58

„Nutzen Sie die Gelegenheit bis MONTAGABEND! Einmalig minus 25 Prozent auf ALLES!“ In fetten Lettern inserierte das Möbelhaus Kika/Leiner dieses Lockangebot am vergangenen Samstag kurz vor dem Lockdown in einigen Tageszeitungen. Da waren die Marketingstrategen besonders flink, denn diese Inserate mussten sie schon am Freitag, am frühen Nachmittag, einbuchen. Zu einem Zeitpunkt freilich, als der „Lockdown“ gerade im Bundeskanzleramt beschlossen wurde, offiziell war es da noch nicht ...

Kika/Leiner gehört zum Umfeld des kauffreudigen Milliarden-Jongleurs Rene Benko, dessen Erfolgssträhne auch in der Corona-Pandemie scheinbar nicht abreißt.

(Bild: zVg, stock.adobe.com, Krone KREATIV)
(Bild: zVg, stock.adobe.com, Krone KREATIV)

Die Insolvenz der Kaufhof-Karstadt-Gruppe, ebenfalls aus seinem Umfeld, die Tausende Mitarbeiter den Job kostete und den Gläubigern Milliarden-Abschreibungen bescherte, dürfte ihn wenig jucken.

Mitarbeiter der deutschen Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof protestierten am 17. Oktober 2020 gegen die Schließung ihrer Filialen. In Düsseldorf konnten sie ihrem Unmut dank der Unterstützung des bekannten Karnevalswagenbauers Jacques Tilly besonders plakativ Luft machen: Mit Boxhandschuhen schlugen Mitarbeiter auf eine überlebensgroße Pappfigur ein, die Firmeneigner René Benko darstellte, bis die Skulptur auseinanderfiel. (Bild: www.picturedesk.com)
Mitarbeiter der deutschen Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof protestierten am 17. Oktober 2020 gegen die Schließung ihrer Filialen. In Düsseldorf konnten sie ihrem Unmut dank der Unterstützung des bekannten Karnevalswagenbauers Jacques Tilly besonders plakativ Luft machen: Mit Boxhandschuhen schlugen Mitarbeiter auf eine überlebensgroße Pappfigur ein, die Firmeneigner René Benko darstellte, bis die Skulptur auseinanderfiel.

Im Ibiza-Untersuchungsausschuss wurde Rene Benko jüngst ob seiner Nähe zu Bundeskanzler Kurz befragt. Der „Milliardär“ tat sich dabei schwer in seiner Erinnerung, meinte aber, mit Bundeskanzler Kurz nicht auf Urlaub zu fahren, dennoch gelegentlich mit ihm zu telefonieren. Gesprächsthemen gäbe es zweifellos genug, neben der Schließung auch Förderung für das Handelshaus.

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