Schafe stören Tests

Räumungsklage von Boku gegen streitbaren Schäfer

Schon jahrelang kämpft der Schäfer Richard Krampl gegen die Universität für Bodenkultur - seit er nach einem wissenschaftlichen Projekt der Boku deren Grundstück in Floridsdorf nicht räumen wollte, sondern dort weiter seine Schafe grasen ließ, gibt es Krach. Nun erhielt der streitbare Tierhalter eine Räumungsklage.

Es begann alles ganz harmlos: Richard Krampl durfte in der Gerasdorfer Straße 105 auf dem Grundstück der Boku seine Schafe weiden lassen – es wurde untersucht, wie sich die Haltung der Wolltiere auf die Vegetation auswirkt.

Krampl blieb nach Beendigung der Tests 
Aber nach Beendigung der wissenschaftlichen Arbeit weigerte sich der Schäfer, mit seinen Vierbeinern das Grundstück wieder zu verlassen. Gespräche zu einer gütlichen Einigung mit dem Rektorat der Universität für Bodenkultur verliefen im Sande – Krampl blieb mit seinen 23 ostfriesischen Milchschafen auf der Wiese.

Doch das allein war es nicht, das zu großen Aufregungen führte: Studenten unternahmen auf dem Grundstück pflanzliche Experimente, deren Ergebnisse sich die Schafe schmecken ließen. Auch sollen die Vierbeiner angeblich Studenten angegriffen haben.

Muss Schäfer mit Herde im Frühjahr abziehen?
Das alles war der Boku zu viel: Sie brachte eine Räumungsklage gegen Richard Krampl ein – im kommenden Frühjahr muss er endgültig das Feld räumen. Das hat dieser allerdings nicht vor: Er deponierte einen Einspruch gegen die Klage.

von Erich Vorrath, Kronen Zeitung