„Es wäre vermeidbar“
WHO: Alle 17 Sekunden ein Corona-Toter in Europa
Die Weltgesundheitsorganisation WHO beklagt eine stetig wachsende Zahl an Corona-Todesfällen in Europa. In den vergangenen beiden Wochen habe die Zahl der Sterbefälle in Verbindung mit der Erkrankung Covid-19 um 18 Prozent zugenommen, sagte der Direktor der WHO-Region Europa, Hans Kluge, am Donnerstag bei einer Online-Pressekonferenz in Kopenhagen.
Vergangene Woche seien mehr als 29.000 Todesfälle registriert worden, was bedeute, dass alle 17 Sekunden ein Mensch in der europäischen Region mit Covid-19 stirbt. Dass derzeit pro Tag 4500 Leben an Covid-19 verloren gingen, sei vermeidbar, sagte Kluge. Wer sich an Richtlinien halte und gegen Missinformationen vorgehe, liefere einen Beitrag, um die Sterbefälle zu vermeiden.
Zahl der Neuinfektionen geht zurück
Kluge hatte aber auch Positives zu berichten: Dank des Befolgens von Verhaltensregeln habe sich die Zahl der wöchentlichen Neuinfektionen in der vergangenen Woche von mehr als zwei Millionen in der Vorwoche auf schätzungsweise 1,8 Millionen verringert. „Das ist ein kleines Signal, aber ein Signal, nichtsdestotrotz“, so Kluge.
Gesundheitssysteme stoßen an ihre Grenzen
Darüber hinaus gebe es allerdings auch zunehmende Anzeichen dafür, dass die Gesundheitssysteme in Europa wegen zunehmender Corona-Zahlen an ihre Grenzen stoßen. In Frankreich zum Beispiel seien die Intensivstationen seit zehn Tagen mit mehr als 95 Prozent ausgelastet, in der Schweiz sei die volle Auslastung schon erreicht.
26 Prozent aller Covid-Toten in Europa
Nach Angaben des Regionaldirektors gehen 28 Prozent aller bisher registrierten weltweiten Corona-Infektionen sowie 26 Prozent aller global erfassten Corona-Todesfälle auf Europa zurück. In der europäischen Region, zu der die WHO mehr als 50 Länder zählt, gab es nach Angaben der Organisation bisher rund 15,8 Millionen Infektionen und fast 355.000 damit in Verbindung stehende Todesfälle.
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