Teils Warteschlangen

Ansturm bei Beginn der Massentests in Südtirol

Ausland
20.11.2020 13:01

Die kostenlosen Corona-Massentests in Südtirol haben zu einem regelrechten Ansturm auf einige Teststationen gesorgt. Um Warteschlangen zu vermeiden, die eine Ansteckung mit dem Erreger begünstigen würden, wurde in manchen Gemeinden ein Online-Vormerksystem eingerichtet. Andere Orte schlagen Bürgern ein Zeitfenster für die Testung vor.

Der Aufruf des Landes Südtirol an die Bürger, Solidarität zu zeigen und zusammenzustehen, zeigte offenbar Erfolg. So hatten sich etwa in der Gemeinde Terlan bereits rund 85 Prozent der Bürger über das Vormerksystem einen Termin gesichert.

2,5 Prozent der Tests bislang positiv
Die Massentests waren für das gesamte Wochenende angesetzt. Bereits am Freitag gegen 10 Uhr lag laut Informationen des Landes für 24.242 Tests ein Ergebnis vor. 596 davon fielen positiv aus, dies entsprach 2,5 Prozent der bisher durchgeführten Tests. Während im bevölkerungsstärksten Gesundheitsbezirk Bozen bisher 1,8 Prozent von 9679 durchgeführten Tests positiv waren, waren in den Bezirken Brixen und Meran jeweils 2,9 Prozent der Tests positiv. Im Bezirk Bruneck waren bei bisher 4168 durchgeführten Tests 2,7 Prozent positiv.

Bürger stellen sich in Bozen für einen Corona-Schnelltest an. (Bild: AFP )
Bürger stellen sich in Bozen für einen Corona-Schnelltest an.
(Bild: AFP)

Für einige Personen bestand auch die Möglichkeit, sich bereits vor Freitag testen zu lassen. So wurden von einigen Apotheken und Ärzten eigene Anlaufstellen organisiert, einige gegen Bezahlungen, andere kostenlos. Auch Unternehmen konnten sich organisieren und den Mitarbeitern einen Test im Haus anbieten, wenn dieser von einem Arzt durchgeführt wurde.

Wenn der Test positiv ausfällt, muss der Betroffene in häusliche Isolation und kann diese nach zehn Tagen ohne weiteren Test wieder verlassen, sofern er keine Symptome aufweist. Es ist auch kein zusätzlicher PCR-Test vorgesehen. Insgesamt hat das Land Südtirol 350.000 Antigen-Tests zur Verfügung gestellt.

Rückgang der neuen Fälle bei Beteiligung von 70 Prozent erwartet
Der Biostatistiker Markus Falk der Forschungseinrichtung Eurak in Bozen hat eine Hochrechnung erstellt. Demnach könnte Südtirol bei einer Beteiligung von rund 70 Prozent der Bürger noch im Dezember die Neuinfektionen zurückfahren, ohne Massentest würde eine Normalisierung erst im März erfolgen.

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