Weiter großer Wirbel

Traunseetram wird nun ein Fall für EU-Kommission

Oberösterreich
21.11.2020 14:00

Auch sechs Wochen nach dem vernichtenden Bericht des Bundesrechnungshofs wird in Gmunden weiter heftig über das Traunseetram-Fiasko diskutiert. Stadtrat Reinhold Kassmannhuber von der Bürgerliste wendet sich an die Europäische Kommission. Sie soll nochmals die Vergabe an die Betreiberfirma prüfen.

„Selbst wenn sich die Fahrgastzahlen von derzeit 2260 am Tag auf die von den Verantwortlichen prognostizierten 3300 erhöhen sollten, müssen wir über Alternativen nachdenken. Denn die Traunseetram wäre nur mit 20.000 Passagieren pro Tag sinnvoll“, ist für Reinhold Kassmannhuber von der Bürgerliste die Straßenbahn von Gmunden nach Vorchdorf ein gewaltiger, äußerst kostspieliger Flop.

Weitere 83 Millionen Euro
Laut Rechnungshof sollen bis 2030 weitere 83 Millionen € fließen. „Man könnte das Geld auch in den Ausbau anderer öffentlicher Verkehrsmittel stecken“, so der Stadtrat. Die Verantwortlichen dürften den Skandal auf keinen Fall aussitzen.

Nicht nur in Zeiten von Corona sind die Zuggarnituren der Traunseetram so gut wie leer. Laut Rechnungshof steigen auf der 18 Kilometer langen Strecke von Gmunden nach Vorchdorf an Werktagen rund 2260 Personen in die Straßenbahn ein. (Bild: Fellner Klemens)
Nicht nur in Zeiten von Corona sind die Zuggarnituren der Traunseetram so gut wie leer. Laut Rechnungshof steigen auf der 18 Kilometer langen Strecke von Gmunden nach Vorchdorf an Werktagen rund 2260 Personen in die Straßenbahn ein.

War Vergabe rechtskonform?
Deshalb lässt Kassmannhuber nicht locker. Er wird das Thema im nächsten Gemeinderat aufrollen. An die Europäische Kommission verfasste er eine Sachverhaltsdarstellung: „Sie soll ermitteln, ob die Vergabe an die Firma Stern&Hafferl rechtskonform war. Für die Berechnung von Zahlungen der öffentlichen Hand muss volle Transparenz gegeben sein. Wie aus dem Rechnungshof-Bericht hervorgeht, war das bei der Regiotram nicht der Fall.“

Umstieg auf Citybusse soll geprüft werden
Weiters fordert die Bürgerinitiative eine Arbeitsgruppe, die den Umstieg auf ein Citybusnetz prüfen soll. Verlangt wird auch eine detaillierte Aufstellung der jährlichen Instandhaltungskosten sowie eine juristische Aufarbeitung der vom Rechnungshof aufgezählten Missstände.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.



Kostenlose Spiele
Vorteilswelt