Ein Autolenker (25) und seine 15 und 18 Jahre alten Freunde aus Obertrum sowie eine Bekannte (15) aus Salzburg waren nach einer Feier in der Nacht auf Samstag gegen 1.20 Uhr auf dem Nachhauseweg. Zuerst wollte der Fahrer das Mädchen zu ihren Eltern bringen. Er hatte es eilig, deswegen überholte er auf der Lamprechtshausener Bundesstraße nach dem Kreisverkehr in Bergheim gleich zwei Autos, darunter das Taxi von Christian Linner.
Linner: "Ich blieb sofort stehen, um zu helfen"
Als sich der Golf-Lenker wieder einordnen wollte, geriet er aber ins Schleudern und verlor die Kontrolle über den Pkw. "Der Wagen drehte sich, dann machte er einen Salto über die Böschung. Ich blieb sofort stehen, um zu helfen", schilderte Linner der "Krone". Der Golf war mit dem Dach nach unten in einen mehrere Meter tiefen Löschteich gestürzt. Dem Lenker und seinen zwei Freunden gelang es, sich zu befreien und ans Ufer zu schwimmen - doch die 15-Jährige konnte sich nicht bewegen.
"Ich kletterte zum Teich runter. Da kamen mir die Burschen entgegen und schrien: 'Es ist noch wer drin.' Es war eiskalt und das Wasser stand mir bis zur Hüfte. Bei der Beifahrertür war das Fenster schon heruntergelassen. So konnte ich das Mädchen herausziehen. Sie war völlig fertig und klammerte sich an mir fest", erinnerte sich Linner.
Feuerwehrmann lobt Einsatz des Augenzeugen
Mittlerweile waren auch die Feuerwehren aus Bergheim und Lengfelden zur Stelle. "Die jungen Leute zitterten am ganzen Körper. Wir gaben ihnen unsere Jacken und Decken zum Wärmen", erzählte Einsatzleiter Johann Reiter, nicht ohne zudem das rasche Handeln von Augenzeuge Linner zu loben: "Hätte er sie nicht so schnell herausgeholt, wäre das Mädchen ertrunken." Die Freunde aus Obertrum wurden ins Universitätsklinikum gebracht, die 15-Jährige wird im UKH behandelt. "Sie ist schwer, aber nicht lebensgefährlich verletzt. Sie wird wieder gesund", so Oberarzt Matthias Lassacher.
Lebensretter Christian Linner hat sich die "Goldene Krone" der "Krone" redlich verdient. Trotzdem bleibt er bescheiden: "Es ist selbstverständlich, dass man da hilft."
von Manuela Kappes und Markus Tschepp (Kronen Zeitung) und krone.at
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.