„Jetzt beginnen“

Rendi-Wagner empfiehlt Sieben-Punkte-Impfstrategie

Politik
21.11.2020 10:27

Pamela Rendi-Wagner empfiehlt sieben Eckpunkte für eine Impfstrategie gegen das Coronavirus. Die SPÖ-Chefin und Ärztin fordert etwa eine zentrale Organisation, wohnortnahe Impfaktionen und eine gute Aufklärung der Bevölkerung. „Die Vorbereitungen für die größte Impfaktion, die Österreich je erlebt hat, müssen spätestens jetzt beginnen“, so die Parteivorsitzende.

„Unser Land braucht nach dem zweiten harten Lockdown eine positive Perspektive. Dazu zählt auch eine gut geplante österreichweite Corona-Impfstrategie, damit sich so viele Menschen wie möglich in kurzer Zeit schützen können. Ziel im Sinne eines Herdenschutzes ist es, rund zwei Drittel der Bevölkerung zu impfen - und das freiwillig“, so Rendi-Wagner.

(Bild: APA/BARBARA GINDL, APA/ROLAND SCHLAGER, Krone KREATIV)

Eine zentrale Impfstrategie für Österreich - und nicht neun für alle Bundesländer - sei wichtig, „damit rasch so viele Menschen wie möglich geschützt werden können“, erklärt die SPÖ-Vorsitzende.

Die Sieben-Punkte-Impfstrategie:

  1. Laut Rendi-Wagner soll an erster Stelle eine zentrale Organisation und Logistik stehen. Dazu gehöre die zentrale Beschaffung sowie Finanzierung der Impfstoff- und Durchführungskosten durch das Gesundheitsministerium. Zudem brauche es einen Rahmenplan der Infrastruktur für sicheren Transport, Lagerung, Verteilung und Impfaktionen.
  2. Die Medizinerin empfiehlt niederschwellige und wohnortnahe Impfaktionen mit der Errichtung von fixen und mobilen Impfstationen sowie breite Personalrekrutierungen und Schulungen von Ärzten, Medizin-Studenten und Sanitätern. Auch mobile Impfteams für gefährdete Bevölkerungsgruppen (z.B. in Alters- und Pflegeheimen) sollten zum Einsatz kommen.
  3. Weiters rät die SPÖ-Chefin zu einer dreistufigen Priorisierung von Personengruppen. Stufe eins umfasst Risikopersonen, die aufgrund ihres Alters ab 65 Jahren oder ihres Gesundheitszustandes ein deutlich erhöhtes Risiko für einen schweren oder tödlichen Krankheitsverlauf haben, sowie Menschen, die in der Betreuung von Covid-19-Erkrankten arbeiten. Unter Stufe zwei fasst Rendi-Wagner das gesamte Gesundheitspersonal und für das Gemeinwesen relevante Personen wie Lehrer, Polizisten und Feuerwehrleute zusammen. Zuletzt sollte dann die gesamte Bevölkerung ab Zulassungsalter der Impfstoffe geimpft werden.
  4. Es brauche eine breite Informations- und Aufklärungsoffensive. Um eine Durchimpfungsrate im Sinne eines Herdenschutzes zu erreichen, brauche es klare, verständliche und transparente Informationen über Nutzen, Wirksamkeit und mögliche Risiken der Impfung.
  5. Benötigt werde außerdem ein digitales und telefonisches Anmeldesystem mit gestaffelten Zeitfenstern für Impftermine.
  6. Außerdem sollte es eine Impf-Dokumentation mittels elektronischem Impfpass sowie ...
  7. .... ein wissenschaftliches Monitoring von Wirksamkeit und Sicherheit geben.

Das Gesundheitsministerium hat bisher noch keine Impfstrategie für Österreich vorgelegt, jedoch betont, daran zu arbeiten.

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