Lange Jahre galt zwischen Enns und Leitha das Phänomen von Sozialbetrug als „vollkommen unmöglich“. Plötzlich sorgte das heimische Landeskriminalamt aber mit der Gründung der Taskforce „SOLBE“ für ein wenig Licht im Dickicht.
Mittlerweile wurden seit Anfang 2019 mehrere, teils unfassbar dreiste Täter entlarvt und zur Rechenschaft gezogen. Die Auszüge von diversen Protokollen der Polizei lesen sich wie schlechte Hollywood-Filme: Eine 69-jährige Bulgarin mietete beispielsweise zum Schein eine kleine Wohnung, um einen Daueraufenthalt in Österreich vorzutäuschen. Bei der Antragstellung für Mindestsicherung verschwieg sie dann der Bezirkshauptmannschaft Neunkirchen, dass sie in ihrer osteuropäischen Heimat ein Haus, Grundstücke und sogar eine Nobelkarosse ihr Eigen nannte. Mehrfach aufgedeckt wurden andernorts etwa auch der unberechtigte Bezug von Arbeitslosengeld sowie bedarfsorientierter Mindestsicherung. Weiters standen Betrügereien im Zusammenhang mit Kurzarbeit und Krankengeld auf dem fordernden Programm der Ermittler.
Das „vollkommen Unmögliche“ dürfte also auch im Weiten Land gang und gäbe sein. Die Polizei ist jedenfalls vorgewarnt und bittet auch um Hinweise aus der Bevölkerung.
Josef Poyer, Kronen Zeitung
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