Positive Erkenntnisse nimmt der Krisenstab im Gesundheitsministerium aus den am vergangenen Wochenende durchgeführten Corona-Massentests in Südtirol mit. Einsatzleiter Gerald Schimpf sagte am Montag, er habe vor Ort „eine Art Schulterschluss“ beobachtet. Bevölkerung, freiwillige Helfer, Gemeinden - „wirklich alle“ hätten die Aktion unterstützt, sagte er im Ö1-„Morgenjournal“. „Es hat ein sehr gutes Commitment der Bevölkerung gegeben. Es haben wirklich sehr viele auch wirklich teilnehmen wollen.“
Auf organisatorischer Seite müsse man „den Prozess von vorne bis hinten betrachten. Einerseits das Logistisch-Operative, wo man sieht, ist genug Ausrüstung vorhanden, sind die Test-Kits vor Ort“, andererseits die digitalen Prozesse bis hin zur Frage, ob die Daten entsprechend aufbereitet werden, um sie für das jeweilige epidemiologische Meldesystem, das Contact Tracing, „für die Behörden, für das Nachtesten“ zu verwenden. Hier dürfe es „wirklich keinen Bruch“ geben.
Digital-analoges „Hybridsystem“
Südtirol habe ein teils digitales, teils analoges „Hybridsystem“ gewählt. „Man konnte sich, um ein konkretes Beispiel zu nennen, digital auf einer Homepage sehr niederschwellig für das Testangebot anmelden, hat einen Time-Slot zugewiesen bekommen, hat sich das ausdrucken können, vor Ort in der Teststraße hat man mit Papier gearbeitet, da wurden die Daten erfasst, mit dem Testergebnis verknüpft und dann wieder in die Datenbank eingegeben.“
Probleme mit der Authentifizierung
Am Ende erhielten die Testpersonen das Ergebnis per SMS oder E-Mail zugestellt, schilderte Schimpf. Teilweise hätten allerdings Mail-Adressen oder Telefonnummern gefehlt: „Das heißt, man konnte die Person zwar kontaktieren und über ihr Ergebnis informieren, aber diese Zwei-Faktor-Authentifizierung und das Zertifikat über den Test zu bekommen, war nicht immer wirklich zeitnah gewährleistet“, berichtete er von den Erfahrungen der Südtiroler Behörden. Insgesamt hätten die Abläufe aber sehr gut funktioniert.
Teilnahmebereitschaft imposant: Fast alle machten mit
Die vorläufige Bilanz der Südtiroler Sanitätsbetriebe liest sich jedenfalls imposant: Rund 350.000 Menschen waren zur freiwilligen Massentestung aufgerufen, bis Sonntagabend nahmen nicht weniger als 343.227 Personen teil. 3185 Testergebnisse (0,9 Prozent) fielen positiv aus. Insgesamt ließen sich 61,9 Prozent der Südtiroler Gesamtbevölkerung untersuchen.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.