„I want to break free“
300 Partyhungrige bei illegalem Rave in Paris
Unter dem Motto „I want to break free“ haben rund 300 junge Pariser am Wochenende eine illegale Rave-Party mitten im Lockdown gefeiert. Die Veranstalter sprachen von einem Akt des „Widerstands“ gegen die strengen Corona-Auflagen in Frankreich. Auch dort sind alle Diskotheken geschlossen und private Feiern untersagt, die Menschen dürfen ihre Wohnungen nur aus triftigen Gründen verlassen. Organisatoren solcher Feiern drohen ein Jahr Haft und eine Geldstrafe von 15.000 Euro.
Die Party fand in einem stillgelegten Eisenbahntunnel statt. Die Gäste wurden per E-Mail eingeladen, die Tickets zum Preis von 15 Euro waren innerhalb weniger Stunden ausverkauft. Die Gäste sollten einzeln oder in sehr kleinen Gruppen an den Ort im 13. Verwaltungsbezirk im Osten von Paris kommen. Kaum jemand trug eine Maske, Abstandsregeln wurden nicht eingehalten.
Rave für Veranstalter Frage der „mentalen Gesundheit“
„Wir haben bereits Erfahrung damit“, sagte ein 27-jähriger Veranstalter, der seinen Namen nicht nennen wollte. „Wir können die Anlage in weniger als zwei Stunden irgendwo aufbauen und heimlich eine Party veranstalten.“ Ein 23-Jähriger sagte, der Rave sei für ihn eine Frage der „mentalen Gesundheit“. „Ich bin seit einem Monat nicht wirklich aus meiner Wohnung herausgekommen. Hier kann ich alles vergessen - auch die Toten und die Einweisungen auf die Intensivstationen“, sagte er. Mit fast 49.000 Todesfällen ist Frankreich eines der am stärksten betroffenen Länder Europas.
In einem Vorort östlich von Paris flog unterdessen am Sonntag bereits zum zweiten Mal innerhalb einer Woche eine illegale Party in einem Wohnhaus auf. In Joinville-Le-Pont brummte die Polizei 16 Menschen Strafen auf. Vor einer Woche hatten dort bis zu 400 junge Leute gefeiert. Mindestens einer von ihnen wurde danach positiv auf das Coronavirus getestet.
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