Zu viele Gegentore

Unrühmlicher Spitzenreiter

Gegen Bayern München (im Bild Robert Lewandowski) kassierten die Bullen sechs Gegentore.

(Bild: GEPA)

Salzburg ist in den internationalen Bewerben Europas Schießbude. Kein Team kassierte bislang mehr Gegentore als die Marsch-Truppe. Gegen die Torfabrik Bayern München sind auch die Reservisten gefragt. 

Die nackten Zahlen sind mehr als ernüchternd. Mit elf Gegentreffern in nur drei Gruppenspielen ist Salzburg – gemeinsam mit dem ungarischen Außenseiter Ferencváros Budapest – Europas Schießbude Nummer eins. Kein Team in der Champions oder Europa League kassierte mehr Tore!

Besonders in der Schlussphase ging der Mannschaft von Trainer Jesse Marsch regelmäßig der Saft aus. Gegen Lok Moskau (2:2) kassierten Torhüter Cican Stankovic und Co. noch den Ausgleich, bei Atlético Madrid (2:3) gaben sie einen möglichen Punktgewinn aus der Hand. Und gegen die Bayern brachen die Mozartstädter nach einer taktischen Umstellung komplett ein, kassierten gleich vier späte Gegentreffer bei der 2:6-Heimniederlage.

Mehr Konzentration

„Bis zur 75. Minute haben wir sehr gut gespielt, dann aber viele Tore in der letzten Phase bekommen“, weiß Marsch, woran es hapert. „Wichtig ist es, darauf zu reagieren und bereit zu sein für die letzten Minuten.“ Doch was heißt das konkret? „Das hat mit unserer Konzentration zu tun“, präzisiert der 47-jährige US-Amerikaner, „auch mit Entscheidungen auf der Bank.“

Marsch hinterfragt damit seine Wechsel, fordert zugleich aber auch mehr von den Reservisten, die in den letzten Wochen leistungsmäßig zu wünschen übrig ließen. „Wir brauchen eine Bank, die bereit ist“, fordert der Trainer. Das gilt besonders gegen die Bayern-Stars. Die sind schließlich mit bereits zwölf erzielten Treffern die personifizierte Tor-Fabrik in der Königsklasse.