Das Netzwerk der russischen Glücksspielbande war groß und straff organisiert: Ihre rund 260 illegalen Automaten standen verstreut über Moskau und drei Provinzen - und „drehten“ sich mit Software der österreichischen Firma Novomatic. Auch ein hochrangiger Polizist befindet sich unter den 30 Hauptverdächtigen.
Millionenverluste durch Klagen, Steuerbetrugsvorwürfe: Neben den aktuellen Problemen in der Heimat - die „Krone“ berichtete - gerät der heimische Glücksspielkonzern jetzt auch noch durch eine kriminelle Russenbande in die Schlagzeilen. Auch wenn laut Justiz unklar sei, wie das Netzwerk an die Novomatic-Software der drei Glücksspiele gekommen ist. Die 30 Verdächtigen seien alles andere als gesprächig. Dennoch habe man nun genügend Beweise für eine Anklage.
Die Aufgaben innerhalb der Bande waren klar verteilt: Die einen bauten die Automaten auf, andere kümmerten sich um die Software, eine weitere Gruppe um die Wartung. Für das Geld (es soll sich um Millionengewinne handeln) war man am oberen Ende der Hierarchie zuständig.
Hinzu kommen noch Geschäftsleute oder Lokalbesitzer, die ebenfalls am illegalen Kuchen mitgenascht haben sollen. Und auch ein hochrangiger korrupter Beamter spielte mit: Der örtliche Polizeichef wurde im Zuge der Razzien im Dienst festgenommen.
Klaus Loibnegger, Kronen Zeitung
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